Rezension

Leider wurde mir viel durch die nervige Protagonistin Ivy verdorben...

Broken Destiny - Dämonenasche
von Jeaniene Frost

Bewertet mit 2.5 Sternen

Seit Jahren wird Ivy von Visionen heimgesucht: Sie sieht düstere Orte, bedrohlich nah, und dennoch jenseits der Realität. Wird sie etwa verrückt? Plötzlich verschwindet ihre Schwester Jasmine und jemand versucht, Ivy zu töten. Aber der mysteriöse Adrian rettet sie und offenbart ihr die schockierende Wahrheit: Diese dämonische Parallelwelt existiert wirklich und Jasmine ist dort gefangen. Gemeinsam mit Adrian begibt sich Ivy auf die Suche nach einem alten Relikt, um Jasmine zu befreien. Was Ivy allerdings nicht weiß: Adrian, zu dem sie sich immer mehr hingezogen fühlt, ist vom Schicksal dazu bestimmt, im Krieg der Engel und Dämonen auf der anderen Seite zu kämpfen. Als ihr Todfeind ...

Meine Meinung

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich sehr gefreut, da der Klappentext so spannend geklungen hat. Ich war mir sicher, dass die Geschichte genau meinen Geschmack treffen wird, doch nach den ersten beiden Kapiteln hat sich meine Vorfreude leider ziemlich getrübt. Ohne große Einführung wird man sofort mitten ins Geschehen hineingeworfen und erlebt mit Ivy zusammen eine seltsame Situation nach der anderen, sodass man als Leser erst einmal komplett verwirrt dasteht. Noch mehr verwirrt hat mich jedoch die Protagonistin Ivy. Nach all diesen bizarren Ereignissen legt sie eine unglaubliche Gelassenheit an den Tag und reagiert auch ansonsten vollkommen unglaubwürdig. Ein kleines Beispiel: Ivy wacht mit gefesselten Händen auf dem Rücksitz von Adrians Auto auf. Manch einer von uns würde absolut panisch reagieren, immerhin kennen wir Adrian nicht. Er hat uns zwar vorher gerettet, aber er bleibt für uns ein Fremder. Ivy bleibt hingegen total ruhig und bewundert Adrians gutes Aussehen. Das hat mir ein Augen verdrehen und Kopfschütteln entlockt. Wie kann man bitteschön so dumm und naiv sein?
Jeaniene Frost versucht die ganze Situation zwar zu retten, indem sie Ivy immer wieder denken lässt, dass es ungewöhnlich ist, dass sie so ruhig bleiben kann, doch das hat nicht wirklich bei mir gezogen – vor allem das es mit Ivy nicht besser wurde. Auch im weiteren Verlauf habe ich mich über ihr naives und teilweise nerviges Verhalten aufgeregt. Um fair zu bleiben muss ich allerdings sagen, dass nicht alles schlecht an ihr war, im Gegenteil! Zum einen hat mir an ihr gefallen, wie zielstrebig sie die Suche nach ihrer Schwester Jasmine vorantreibt und wirklich alle Gefahren auf sich nimmt um sie zu befreien. Zum anderen mochte ich ihren Sarkasmus, da mich ihre Sprüche mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht haben.

Adrian kam mir am Anfang wie das wandelnde Klischee vor: groß, gutaussehend, Bad-Boy-Auftreten, sowie unglaublich charmant, sodass die Protagonistin gar nicht anders kann als sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben und ihm nachzuschmachten. Später, nach dem wir ein paar Hinweise auf seine Herkunft bzw. Vergangenheit bekommen haben, ist er für mich jedoch umso interessanter geworden.

Obwohl ich mit Ivy bereits am Anfang nicht so gut zurechtgekommen bin, haben die vielen unbeantworteten Fragen, die in meinem Kopf herumgewirbelt sind, dafür gesorgt, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Nach und nach sind Ivy und ich von Adrian in alles eingeweiht und mit neuen Informationen versorgt worden, sodass langsam aber sicher Licht ins Dunkle gebracht wurde. Doch trotz des ganzen Wissens ist die Gefahr weiterhin der ständige Begleiter unserer beiden Protagonisten, insbesondere wenn sie wieder einmal eine der vielen Parallelwelten einen Besuch abstatten oder auf bösartige Dämonen oder Engel treffen. Spannende Wendungen und actionreiche Kampfszenen sind vorprogrammiert!

Jeanine Frosts Schreibstil ist recht einfach gehalten und lässt sich daher sehr flüssig lesen. Darüber hinaus erzählt sie äußerst mitreißend und fesselnd, weshalb ich Broken Destiny in relativ kurzer Zeit beendet hatte. Allerdings konnte sie mich nicht nur hiermit, sondern auch mit ihrem World Building überzeugen. Man merkt, wie viele Gedanken sich Frau Frost um das Setting und bestimmte Details gemacht hat. Aus diesem Grund hätte ich mir auch gewünscht, dass sie sich noch mehr darauf konzentriert hätte, anstatt den Fokus auf die (etwas klischeehafte) Liebesgeschichte zwischen Ivy und Adrian zu legen, da das der Geschichte stellenweise den Schwung genommen hat. Denn letztendlich ist es ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden, was mir mit der Zeit ganz schön auf die Nerven gegangen ist.

Mein Fazit

„Broken Destiny: Dämonenasche“ von Jeaniene Frost ist an sich ein guter Fantasyroman, der jedoch einige kleine Schwächen aufweist, sodass er mich leider nicht so begeistern konnte, wie ich es im Vorfeld erwartet hatte. Mit Ivy und ihrer naiven Art bin ich überhaupt nicht zurechtgekommen. Selbiges gilt für die Liebesgeschichte zwischen Ivy und Adrian, da sie der Geschichte, die im Großen und Ganzen wirklich mitreißend und fesselnd ist, an Schwung genommen hat. Das World Building konnte mich dagegen vollends überzeugen, da man gemerkt hat, dass sich Jeaniene Frost hierzu viele Gedanken gemacht hat.