Rezension

Leider ziemlich flach...

Just not married (Chick Lit, Liebe) - Nadin Hardwiger

Just not married (Chick Lit, Liebe)
von Nadin Hardwiger

Bewertet mit 2 Sternen

In ihrer Kurzgeschichte „Just not married“ aus der Reihe „Romance Alliance Love Shots“ erzählt Autorin Nadin Hardwiger die (Liebes)Geschichte von Ineke und Björn.

Was sich im Klappentext und der Leseprobe vielversprechend und unterhaltsam gelesen hat, zeigte in der Umsetzung dann Längen, obwohl es sich um eine Kurzgeschichte handelte. Andere Aspekte wiederum kamen mir – auch für eine Kurzgeschichte – zu kurz.

Irgendwie konnte ich mich in keine der Figuren wirklich reinfühlen, weder in Ineke, aus deren Sicht die ganze Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt wird, noch in ihren langjährigen Freund Björn.

»Möchtest du mich heiraten?« »Aber sicher heirate ich dich, wen soll ich denn sonst heiraten!« - genauso emotionslos wie dieser Dialog blieb dann die ganze Geschichte.

Ich hatte ja eigentlich erwartet, dass der zweifelnden Braut plötzlich der Traummann über den Weg läuft und sie die echte Liebe wie der Blitz trifft. Stattdessen erleben wir Ineke, wie sie bierernst und nüchtern ihre Hochzeit plant mit einer Emotionslosigkeit, die schon fast wieder lustig ist. So wird aus rein praktischen Erwägungen heraus das Brautkleid der eigenen Schwester recycelt, während der glückliche Bräutigam auf den alten Anzug zurückgreift, die Hochzeit wird der Einfachheit halber im eigenen Garten gefeiert und der Lieblingspizzabäcker liefert das Essen. Was für ein Idyll!

Aber so geht es seitenweise weiter. Die Zweifel der Braut werden als dumpfes Bauchgefühl geschildert, aber es passiert nicht wirklich etwas bis zum großen Tag. Und das Ende, na ja, das hat mich auch nicht wirklich überzeugt. Björn und Ineke vermitteln in ihrem gesamten Auftreten und im Umgang miteinander den Eindruck eines Rentnerehepaares, das gemeinsam in die Jahre gekommen ist.

Die Geschichte ist flüssig geschrieben und liest sich leicht, aber auch als Kurzgeschichte hat sie ihre Längen.