Rezension

Leider zu gewollt und oberflächlich

Fair Game - Monica Murphy

Fair Game
von Monica Murphy

Fair Game - Jade & Shep ist mein erstes Buch von Monica Murphy. Allerdings habe ich schon viel positives über ihre Together Forever-Reihe gehört. Folglich habe ich mich auf die Geschichte von Jade & Shep gefreut und Gutes erwartet - doch leider wurden meine Erwartungen enttäuscht.

In Fair Game geht es um Jade & Shep, die sich bei einem Pokerspiel kennenlernen, zu dem Jades Freund sie mitschleppt. Als dieser sie auch noch als Wetteinsatz benutzt und an Shep verliert, wird dieser prompt zu ihrem Exfreund. Jade denkt gar nicht daran, die Wettschulden zu begleichen, doch der der superreiche attraktive Shep bekommt immer was er will. Und scheinbar will er Jade.

Der Inhalt hörte sich für mich auf den ersten Blick wirklich unterhaltsam und interessant an, doch schnell merkt man, dass die Geschichte von Klischees beherrscht wird - allen voran den Charakteren.Jade hat zwar ihre sympathischen Seiten, ist für meinen Geschmack allerdings viel zu unentschieden und sprunghaft. Ihre anfängliche Abneigung gegen Shep legt sie schon schnell ab, zeigt sich zwischendurch aber immer wieder abweisend. Ihre Gedanken und die darauffolgenden Handlungen passen für mich einfach nicht zusammen, ihr Verhalten ist zu widersprüchlich. Sie weiß scheinbar nicht einmal selber, was genau sie möchte. 

Shep dagegen weiß genau was er will: Jade. An sich mochte ich seinen Ehrgeiz und seinen Vorsatz, Jade um jeden Preis zu erobern, allerdings kam dies quasi aus dem Nichts. Ist er davor noch der größte Frauenheld auf dem Planeten, reicht scheinbar ein Blick auf die schöne Jade aus, um ihn alle anderen weiblichen Wesen vergessen zu lassen. Auch die Regel "Rein-Raus-Aus" die er selbst aufgestellt hat und nach der er seitdem zusammen mit seinem Freund Gabriel und seinem Cousin Tristan  lebt, wird beim Zusammentreffen mit Jade sofort vergessen. An sich finde ich sein verändertes Verhalten durchaus angemessen und befürworte dies auch, da er Frauen zuvor ohne Respekt wie Waren behandelt hat und absolut unsympathisch wirkte. Allerdings kam diese Veränderung einfach viel zu plötzlich und ohne sichtbare Wandlung, so dass die Authentizität fehlte. 

Die zwischen Shep und Jade wechselnde Erzählweise hat mir sehr gefallen, da man so einen guten Einblick in die Gefühlswelt beider Protagonisten bekommt. 
Die Handlung hat sich zwar vom Wesentlichen her nicht groß von anderen Büchern dieses Genres abgehoben, wirkte Anfangs aber durchaus interessant. Trotzdem fehlte einfach "der große Knall", also der Punkt in der Geschichte, in dem etwas Entscheidendes passiert, der Wendepunkt, auf den man von Anfang an zusteuert. Anfangs konnte mich die Geschichte noch fesseln, doch mir fehlte die Tiefe und Komplexität, da es leider sehr oberflächlich bleibt. 

Der Schreibstil von Monica Murphy ist flüssig und leicht zu lesen und hat mir gut gefallen. Allerdings war mir die Sprache stellenweise zu vulgär und gewollt. Wörter wie "Bitch Face" oder "F*ckvögel" haben für mich nichts in einem Buch zu suchen, auch wenn sie nur der Authentizität dienen sollen. Denn authentisch wirkt das Ganze sicherlich nicht, vielmehr gewollt und lächerlich.