Leipzig die Stadt der Bücher
Bewertet mit 5 Sternen
Leipzig 1930, vier junge Männer aus gutem Haus bilden eine verschworene Gemeinschaft, aus Langeweile stehlen sie Bücher, auch als eine Art Mutprobe gehen sie unnötige Risiken ein. Bis eine junge Frau ihre Freundschaft auf die Probe stellt. Kriegsende, Felix ist für die Amerikaner auf der Suche nach bibliophihlen Schätzen und wird aus diesem Grund zurück nach Leipzig geschickt. Die Stadt die er vor fünfzehn Jahren verlies. Was ist damals passiert, warum ging er, hatte er eine Vorahnung, war er aus persönlichen Gründen schon in Gefahr?
Der Autor beschreibt die Stimmungen zu diesen verschiedenen Zeiten mit leisen Tönen, es geschieht nie etwas Großartiges, es sind immer die kleinen Geschehnisse die fesseln, die Beschreibung in den Vergleichen der Stadt, damals war es Nebel der durch die vielen Schornsteine entstand, Jahre später sind es die Trümmer die die Stadt unheimlich wirken lässt.
Der Erzähler lässt die Stimmung aus dem Buch heraus nach dem Leser greifen, faszinierend wird die Suche und die Sucht nach alten Büchern beschrieben. Eine Leidenschaft die ich als Lesende gut verstehen kann. Gleichzeitig erlebt man die Entwicklung von einem jungen Menschen der bisher oberflächlich gelebt hat, zu einem Mann mit Verantwortung mit, der geprägt von Schuldgefühlen versucht sich davon zu befreien.
Das Wissen um die geschichtlichen Hintergründe tritt in den Schatten einer Erzählung die voller diffuser Gefühle, Gedanken um Glauben, Wissen und Okkultismus ein buntes Kaleidoskop darstellt, die immer neue Bilder im Kopf hervor ruft. Es ist der vierte Band um das graphische Viertel, jeder ist unabhängig trotzdem darf es gerne mehr geben, denn Bücher sind einfach etwas Besonderes und Geschichten über sie sind ein Höhepunkt.
Die subtilen Fantasyaspekte, die feinen Krimielemente gepaart mit einer leisen Liebesgeschichte zusammen ein Gedicht.