Rezension

Leise, magisch und anders, ein Lesegenuss!

Drachenbrüder
von C. M. Hafen

Inhalt: Der junge Ambro bekommt zu seinem 7. Jahrestag - so wie alle Kinder in Leotrim – seinen Drachen-Halbbruder Norwin. Menschen und Drachen sind in diesem Land miteinander verbunden, Weggefährten. Norwin ist eigentlich ein Flugdrache, hat aber einen verkrüppelten Flügel und wird voraussichtlich niemals fliegen können. Das bedeutet sowohl für den jungen Drachen als auch für Ambro, dass sie nicht richtig in die Gesellschaft aufgenommen werden können, nutzlos sind. So müssen sie nicht nur lernen, aufeinander zu achten, sondern auch ihren eigenen gemeinsamen Weg abseits des normalen Weges finden.

Meine Meinung: Was für eine zauberhafte Geschichte! Mir fällt es schwer, in Worte zu fassen, was ich da gerade gelesen habe, denn dieses Buch ist so anders als andere Werke und als das, was ich erwartet hatte.

Mit einer wunderbaren Sprache beschreibt die Autorin eine Welt, in der Drachen und Menschen miteinander verbunden sind. Der 7-jährige Ambro wächst einem dabei sofort ans Herz. Er ist ein liebenswürdiger und wissbegieriger Junge, dem es von seinen Eltern allerdings oft nicht leicht gemacht wird. Auf alle seine Fragen hört er immer wieder nur, er sei noch zu jung. Gleichzeitig erwarten sie von ihm, dass er funktioniert und schon irgendwie von alleine weiß, was er zu tun hat. Man spürt beim Lesen förmlich, wie hilflos und im Stich gelassen er sich darum oft fühlt.

Man freut sich dann aber umso mehr, als man ihn und Norwin auf seiner ersten Reise begleitet und miterlebt, wie die beiden - entgegen der Befürchtung der Eltern - zusammenwachsen.

Diese Geschichte hat keinen hohen Spannungsbogen und hat mich gerade deshalb in ihren Bann gezogen. Sie wird leise erzählt und das macht sie so magisch und anders. Man lässt sich in diese Welt mitnehmen, von ihr verzaubern. Die Geschichte macht keinen Krach, und darum kann man die Emotionen besser hören. Wer „Musik der Stille“ von Patrick Rothfuss kennt, wird wissen, was ich meine.

Und das Schönste ist: Dieser erste Teil der Trilogie endet trotzdem so spannend und mit einer inhaltlichen Enthüllung, dass man sofort den Wunsch verspürt, in Teil 2 weiter zu lesen. Für mich war es ein wahrer Lesegenuss.