Rezension

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Leise, schrullig, rauh, spannend!

Doggerland. Fehltritt - Maria Adolfsson

Doggerland. Fehltritt
von Maria Adolfsson

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt

Es ist der Morgen nach dem großen Austernfest. Kommissarin Karen Eiken Hornby, Ende 40, wacht betrunken neben ihrem arroganten Chef auf. Etwa zur gleichen Zeit wird eine Frau brutal in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist aufgerechnet die Ex-Frau des Mannes, mit dem Hornby gerade die Nacht verbracht hat. Ihr Chef kann nicht selbst ermitteln, da er zu den potentiellen Verdächtigen gehört. Hornby soll den Fall übernehmen und kann endlich zeigen,
dass sie mehr drauf hat. Zuvor muss sie jedoch noch ein anderes Alibi für ihren Chef finden. An der rauen Küste Doggerlands deckt Karen Eiken Hornby eine alte Lüge auf, die das ganze Land erschüttern wird.

Eindruck

Doggerland - mittelsteinzeitliche Landmasse, durch den Anstieg des Meeresspiegels überflutet. Ehemals besiedelt von Jägern und Sammlern. Genauso stellt es sich dar... rauh, schrullig, irgendwie einsiedlerisch. So auch seine Bewohner, ebenso sperrig wie vermutlich damals dieser Flecken Erde. 

Ich habe ein wenig gebraucht und mit den Charakteren "warm" zu werden, wobei das in solchen Landesecken wohl nur richtig möglich ist, wenn "man dazu gehört" und niemals diese eingeschworene Gemeinschaft verlässt.
Maria Adolfsson hat einen sehr ausschweifenden, Detail verliebten 
Schreibstil. Und auch damit musste ich mich ersteinmal anfreunden, denn die Vorbereitung auf das Ende war schon langatmig, aber nicht unangenehm. Immer und immer wieder habe ich mich gefragt, was ist es, das mich so fesselt. Eben jene spröden, steifen, nordisch distanzierten Charaktere und eben jenes "real fiktive Land" war es. Genauso wie die eingestreuten Rückblenden in die 70er Jahre, wo ich mich fragte, was soll das? DAS kann keinesfalls der Auslöser für
einen Mord gewesen sein.

Und dann kam die Wende! Mehr und mehr baute sich die Spannung auf und ich wurde mit einem temporeichen Finale restlos von "Doggerland - Fehltritt" überzeugt. Ich mußte mir doch erstmal bewußt werden, dass es sich nicht um einen Thriller sondern einen Kriminalroman handelt, bei dem eben die Ermittlungen - die ja meistens sehr langwierig sind - im Fokus stehen. Und damit war dann von Langatmigkeit keine Rede mehr.

Fazit

Toller Auftakt zu einer Trilogie um Karen Eiken Hornby und Doggerland. Ich kann diesen Krimi wirklich empfehlen und habe mir die Folgebände bereits auf meine Wunschliste geschrieben.