Rezension

Leise Spannung und eine gute Geschichte

Spreewaldtod - Christiane Dieckerhoff

Spreewaldtod
von Christiane Dieckerhoff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Urlauber, der schon früh mit seinem Paddelboot unterwegs ist, findet in einem Fließ einen toten jungen Mann. Wie die aus ihrem letzten Fall immer noch psychisch angeschlagene Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner zusammen mit ihrem Partner Peter Demel, der Alltagswaffe aus Königs Wusterhausen, den sie immer noch als ihren „Feind“ ansieht, schnell ermittelt, handelt es sich um einen rumänischen Saisonarbeiter, der auf einem der vielen Gurkenfelder beschäftigt war. Als dann eine junge Rumänin erschossen wird, stellt sich die Frage: Warum werden diese jungen Leute gejagd?

Ich bin zurück im Spreewald, wo ich im vergangenen Jahr meinen ersten Fall mit Kriminalobermeisterin Klaudia Wagner und dem Team der Kripo Lübben gelöst habe.

Klaudia hat immer noch stark mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, die so plötzlich über sie herein bricht, wie ein Schwarm Mücken im Spreewald. Und immer noch hängt sie mit ihren Gedanken an ihrem Exmann Arno und dessen neuer Frau, die jetzt ihren Platz eingenommen hat.

Ich freue mich, die alten Bekannten wieder zu treffen: die alte Frau Nowak, Uwe Michalke, den Vermieter von Klaudia mit Tochter Annalene, Bahnu und dem Baby, Herrn Schieschick und Wibke von der SpuSi. Es ist, wie in Urlaub zu fahren und gute Bekannte wieder zu treffen.

Es ist kein Muss den ersten Band dieser Serie zu kennen, aber für´s Verständnis, gerade was Klaudia betrifft, wäre es bestimmt besser.

Das Buch liest sich leicht und flüssig. Die vielen Dialoge lockern den Fall auf und machen das Lesen sehr angenehm. Klatsch und Tratsch der Dorfidylle und hier und da ein Scherz lockern die Atmosphäre auf. Die Protagonisten wirken lebensecht und haben ihre Ecken und Kanten. Besonders leide ich gerade mit Uwe Michalke und seiner Tochter Annelene, die den Tod ihrer Mutter nicht verwinden kann. Das ich die Ermittler auch privat etwas näher kennenlerne, gefällt mir richtig gut. Der Kriminalfall ist undurchsichtig, Spannung baut sich ab der ersten Seite auf und erst zum Schluss klärt sich alles auf. Ich war zwischendurch auf einer ganz anderen Fährte, aber die Ermittler haben sich nicht hinters Licht führen lassen.

Christiane Dieckerhoff lässt nach dieser eher ruhigen Geschichte Raum für weitere Fälle für Klaudia und Demel und ich hoffe sehr, dass ich bald mehr aus Lübben und dem Spreewald zu lesen bekomme. Vielen Dank für einige spannende und sehr interessante Lesestunden.