Rezension

Leise Töne, großes Kino

Das dritte Licht -

Das dritte Licht
von Claire Keegan

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
„Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein.

So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.“

Schreibstil/Art:
Eine ergreifende Novelle über ein namenloses Mädchen das bei sich „Zuhause“ unerwünscht ist und weitergereicht wird. Ihre Art die Dinge zu sehen ist sehr rührend, denn einen liebevollen Umgang ist sie nicht gewohnt und das Zulassen muss erst gelernt werden.
Die kleine Erzählerin ist zwar zuverlässig aber die Autorin lässt auch vieles Unausgesprochen. Dieser minimalistische Stil lässt zu, dass der Leser Gedankengänge, Emotionen, etc. selbst auswerten und beurteilen kann. Das hat mir äußerst gut gefallen, denn so ist nichts im Überfluss und/oder zu ausschweifend.

Fazit:
Eine Kurzgeschichte mit viel Herz und Zuwendung in Zeiten des Hungerstreiks und Armut. Diese Erzählung beinhaltet viele kleine Botschaften, die klarmachen, dass es auch anders geht – und zwar mit Liebe und Zuneigung. Leise Töne, großes Kino!