Rezension

Leos Gelage

Wolfsschlucht - Andreas Föhr

Wolfsschlucht
von Andreas Föhr

Bewertet mit 4 Sternen

Still ruht der Wald, könnte man meinen. Allerdings hält die Ruhe nicht lange an. Nach einem seiner üblichen Saufgelage kommt Wachtmeister Leo Kreuthner auf die Idee, man könnte den sturzbetrunkenen Bestattungsunternehmer Florian Scheffler in sein Auto setzen und dieses so an den Fluss stellen, dass der Insasse morgens erstmal ein frisches und unfreiwilliges Bad nehmen muss. Man kann sich die diebische Freude von Kreuthner und seinen Kumpanen vorstellen, bei dem Gedanken; allerdings auch das Entsetzen als Scheffler an nächsten morgen tot in seinem Wagen gefunden wird. Hat Kreuthner es diesmal zu weit getrieben? Und was hat das Verschwinden von Bianca Stein damit zu tun?

 

Schlimmer als die Polizei erlaubt ist dieser Wachtmeister Kreuthner. Und doch geschieht es immer wieder, dass gerade seine Eskapaden die Ermittler bei der Lösung eines Falles voranbringen. Kommissar Wallner kann sich auf seine Truppe verlassen. Doch frisch getrennt und häufiger mit den Eigentümlichkeiten seines Großvaters Manfred beschäftigt, ist Wallner etwas abgelenkt. Nur nach und nach kann entschlüsselt werden, was geschehen ist. Zur großen Unterhaltung und Belustigung tragen Kreuthner und Manfred bei, die sich mehr als ein Kabinettstückchen leisten. Pfiffig und gewitzt stolpern sie durch den Fall und trampeln eher versehentlich auf den richtigen Pfad.

 

Ein sehr persönlicher Fall für Wallner. Ein Fall, dessen Wurzeln weit in die Vergangenheit reichen. Familienoberhäupter, die dem Namen keine Ehre machen. Nachkommen, deren Auflehnung doch ins Leere zu gehen scheint. Humor und Spannung sind sehr gelungen durchmischt. Wie man es aus den früheren Büchern um Kommissar Wallner schon kennt, Lokalkolorit kommt nicht zu kurz und doch entwickelt sich ein Fall mit weiterreichenden Folgen. Einfach gute Unterhaltung, für nicht so sprachgewandte Leser mit einigen Erläuterungen versehen. Eine Reihe, mit der man nichts falsch machen kann.