Rezension

Lesehighlight

Engelsfors-Trilogie 01. Zirkel - Sara Bergmark Elfgren, Mats Strandberg

Engelsfors-Trilogie 01. Zirkel
von Sara Bergmark Elfgren Mats Strandberg

Bewertet mit 5 Sternen

Sechs Mädchen – jede verschieden. Verrückt, in sich gekehrt, schlau und hinterlistig, sind nur einige Attribute, die auf die Mädchen zutreffen. Aber was haben Linnea, Minoo, Rebecka, Ida und Anna-Karin gemeinsam, sodass sie nachts zusammen in den Wald gerufen werden? Ist Engelfors die Verbindung oder will sie nur jemand ärgern?

Bevor sich die Sechs zusammenraufen können, geht es ihnen ganz schön an den Kragen… Werden sie es schaffen, sich zu vertragen und ihr Geheimnis zu lüften?

Faszinierend an dem Buch ist, dass ich nicht viel erwartet habe und es am Ende so viel gegeben hat. Anstatt wie auf dem Klappentext “nur” sechs Mädchen vorgestellt zu bekommen, die zufällig die Welt retten müssen, zeigt uns das Buch alle Probleme von Erwachsen, Kinder und dem ganzen Leben auf. Und das ziemlich geschickt.

Am Anfang bin ich fast versucht einen Stift und einen Zettel zu nehmen, und mit Notizen zu den Charakteren zu machen. Warum? Das Buch wird in vielen, vielen Kapiteln erzählt und am Anfang lernt man in jedem Kapitel einen neuen Charakter kennen. Wenn man mitzählt, kommt man ungefähr auf neun wirklich, wichtige Personen. Alle haben einen Namen, Eigenarten und tragen später etwas zum Geschichtsverlauf bei. Aber ich schmeiße die Notizgeschichte über Bord und lasse mich treiben und nach den ersten neun Kapitel hat jede Figur eine Macke. Alles merkbar, finde ich.

Ich erwähnte oben die Probleme, die jedes Mädchen bzw. Junge hat. Diese Probleme sind es, die sie identifizierbar machen und auch liebenswert. Natürlich denke ich bei Anna-Karin manchmal, dass sie sich auch anders aus den Dingen herauswinden könnte. Oder ich will Linnea einfach nur schütteln, damit sie aufwacht. Aber das macht die Figuren greifbar, sie haben alle ein Ziel, auch wenn es am Anfang eher neun Ziele sind ;). Sie haben Ecken und Kanten und Gefühle, die sie mit ihrem ganzen Körper vertreten. Sie sprechen sie nicht nur aus, sie handeln danach und werden manchmal so detailliert beschrieben, dass man weiß, wie ihre Augen dabei aussehen und was ihre Hände dabei gerade tun.

Es ist ein Wälzer und sicher hätte man einige Seiten weglassen können, weil sie sich beim “Retten der Welt” manchmal im Kreis drehen und dann nichts weltbewegendes passiert. Aber es ist, wie es ist: Ich habe jede Seite genossen. Von Mobbing bis Schön-sein: ein Jugendbuch kann vieles in eine Fantasygeschichte einbauen und das ist hier gut gelungen.

Ein kleines Manko gibt es dann trotzdem, dieses hängt aber mit den vielen Seiten zusammen. Der Spannungsbogen ist sehr holperig und kleinschrittig. Dadurch kommt einfach an einigen Stellen keine Spannung auf, wo die Autoren es anscheinend beabsichtigt haben. Die anderen tollen Dinge des Jugendbuchs wiegen das Fehlen aber auf.

Ich würde es fast Lesehighlight nennen für dieses Jahr, auch wenn ich nicht weiß, was noch kommt.