Rezension

Lesenswert.

Stranger Things: Suspicious Minds - Gwenda Bond

Stranger Things: Suspicious Minds
von Gwenda Bond

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Werk wird die Vorgeschichte zu der Serie Stranger Things erzählt.  So begibt man sich mit dem Buch auf eine Reise in die Kleinstadt Hawkins im Sommer 1969. Hier bekommt die Studentin Terry Ives von einem Experiment zu hören, das unwillkürlich ihre Neugierde weckt: Etwas wichtiges scheint vorzugehen und sie möchte Teil davon sein. Also meldet sie sich als Testperson und fühlt sich in ihrer Annahme, etwas Bedeutungsvolles stehe bevor, bereits bestätigt, als sie die Papiere im Warteraum ausfüllt: Die Regierung scheint involviert zu sein und Terry darf mit niemandem über das Projekt sprechen.

Mit jeder weiteren Sitzung zu der sie erscheint, mit jeder weiteren Verabreichung von bewusstseinserweiternden Mitteln, nimmt das Experiment einen größeren Stellenwert in ihrem Leben ein. Terry's Freund, dem sie immer wieder etwas von der Studie erzählt, ist zwar nicht sonderlich begeistert von dem mysteriösen Experiment, doch ist Terry bereits viel zu eingebunden um einfach aufzuhören - immerhin scheinen wichtige Personen ihre Finger im Spiel zu haben, die nicht nur ihren Erfolg am College in den Händen zu beeinflussen vermögen und vor nichts zurückschrecken...
Zum Glück hat Terry in den anderen Probanden Freunde gefunden, sodass an ihrer Seite Alice, Gloria und Ken stehen. Diese Unterstützung wird sie bald brauchen, denn sie stößt auf ein Kind, das im Labor lebt und offenbar auch an Experimenten teilnehmen muss. Statt mit seinem Namen Kali wird das Mädchen mit der Zahl Acht angesprochen und ist, wie sich bald herausstellt, ein außergeöhnliches Kind. Bald schon beschließen die Freunde, sie zu retten und endlich das Labor und Dr. Brenner, der die Experimente leitet, hinter sich zu lassen. Dies ist leichter gesagt als getan, denn Brenner hat ein wachsendes Interesse an den Probanden und lässt sich von niemandem so leicht aufhalten.
 
Der Schreibstil ist recht simpel gehalten, sodass man sehr schnell in einen guten Lesefluss gerät. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen, was auch mit der spannenden Erzählweise der Autorin zusammenhängt. Obwohl man, wenn man die Serie gesehen hat, bereits grob weiß, wie die Geschichte enden wird, ist der Weg dorthin sehr ereignisreich und emotional. Sowohl mit als auch ohne das Vorwissen durch die Serie ist das Werk lesenswert. Man lernt liebevoll gezeichnete und sehr lebendig wirkende Charaktere wie Alice, die mich mit ihrer toughen und zugleich charmanten Art sofort zu begeistern vermochte, kennen. Vorwissen benötigt man hier zwar nicht, kann aber immer wieder etwas wiederentdecken, Zusammenhänge erkennen und so weiter. Kennt man die Serie nicht, so beinhaltet das Werk einen guten Thriller. Andernfalls ist eher die Handlung als das Ende an sich spannend.
Die Geschichte ist meines Erachtens sehr ausgewogen gestaltet, sodass es einem nie langweilig wird - und zwar ohne dass unrealistische Wendungen aus dem Hut gezaubert werden. Bezüge zu Ereignissen wie den Morden durch die Manson Family, dem Vietnamkrieg mit seiner Einzugslotterie, Woodstock oder der Mondlandung werden gekonnt eingestreut.
 
Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen - trotz des offensichtlichen Endes. Als Prequel ist es erstaunlich eigenständig, weswegen man kein Hintergrundwissen aus der Serie benötigt.
Von mir gibt es 5 Sterne!