Rezension

Lesenswert

Darker Things - Katja Ammon

Darker Things
von Katja Ammon

Bewertet mit 4 Sternen

„Darker Things: Eine Liebe zwischen den Welten“ von Katja Ammon

 

 

 

Meine Meinung 

 

Darker Things faszinierte mich schon in der Verlagsvorschau durch seine Aufmachung und den KT. Das Design des Covers ist atemberaubend schön, eine Augenweide, und die Inhaltsangabe schrie genau nach mir. Sehnsüchtig erwartete ich den Release, insbesondere da die Autorin zuvor noch mehr Neugierde entfachte durch Eindrücke, was mich schon sehr begeisterte. 

 

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Katja Ammon hielt sich nicht mit langatmigen, ausschweifenden Erklärungen auf, dennoch gibt sie dem Leser genug Raum erst einmal alles erkunden und kennenlernen zu können. Doch es war wie eine unsichtbare Barriere die mich in den ersten 50 Seiten wenig verspüren ließ. Ich konnte mich nicht mit Lejla verbunden fühlen, die Handlung selbst packte mich nicht, einzig Dorian war für mich ein geheimnisvolles Rätsel. 

 

So verliefen die ersten 50 Seiten für mich zäh und blass, rückblickend kann ich nicht sagen warum, doch war es nun mal leider so. Aber dann, als habe Katja für mich höchstpersönlich den Schalter umgelegt, wurde ich mitgerissen, klebte wie eine Klette am Geschehen, staunte, fühlte nun endlich mit den Figuren und bekam nicht genug von der Magie zweier Welten. 

 

Die Grundidee, Parallelwelten, mag weder das Rad neu erfunden zu haben, noch etwas sein das man noch nie gehört hat, doch gleichwohl ist das was Katja hier erschafft, etwas neues, mit eigenen Interpretationen, eigenen Ideen und eigenen Gedanken. Ich hatte nie das Gefühl „oh das kennst du aber doch, sowas hab ich schon gelesen, ist ja wie ein Abklatsch“! Im Gegenteil! 

 

Katja erschafft eine Welt voller Licht und Schatten, Dunkelheit und Bösem, aber eben auch dem hellen Guten. Zudem zeichnet sie einen Weltenentwurf, der gnadenlos realistisch und authentisch wirkt, dass man sich unweigerlich im Kampf des Geschehens fühlt. Ich bekam eine Welt vor die Augen gesetzt, die mich erschütterte, traurig werden ließ, mich zum nachdenken brachte. Denn Katja zeigt zu was die Menschen fähig sind und wohin sie ihre Machtgier treibt. 

 

Lejla bekam mit jeder weiteten Seite einen Platz in meinem Herzen und alsbald konnte ich die junge Frau so gut verstehen, mit ihr fühlen und ihre Gedanken nachvollziehen, wie nie zuvor. Sie erinnerte mich mit ihrer rebellischen Art ein mein heutiges Ich. Oft konnte ich einfach nur schmunzeln oder den Kopf schütteln, doch bewunderte ich Lejla für ihre Stärke, ihren Mut und ihre Kraft. 

 

Tja Dorian, oh man, er ist und war von Anfang an ein anderes Kaliber und ich denke, er war mein Anker um in der Geschichte zu bleiben. Denn Dorian übte einen so starken Sog auf mich aus das ich ihm schnell verfiel. Schroff? Bad Boy Image? Ja absolut! Doch zeigt er eine Verletzlichkeit seiner Seele, die mir das Herz brach. Sein Leid, sein Schmerz, ich fühlte alles hundertfach verstärkt. 

 

Katja Ammon hat ihren Figuren Lebendigkeit, Lebhaftigkeit und Echtheit mitgegeben, sodass sie auch nach dem lesen in einem weiter leben. Ich feiere Dorian und Lejla, möchte am liebsten noch so vieles von ihnen lesen und sie weiter begleiten. Das es zu Ende ist hinterlässt einen Riss in mir den ich nicht so schnell flicken kann. Trauer und Wehmut überkamen mich. 

 

Und nun komme ich leider zu der einzigen Kritik die ich hier vergebe, unabhängig von dem für mich persönlich zähem Start, den ich im Nachhinein nicht erklären kann. Katja hat einen tollen Schreibstil, flüssig, bildhaft, fesselnd. Sie schafft es die Emotionen perfekt rüber zu bringen und den Leser an die Situation oder Figuren zu binden. Doch gab es, besonders im ersten Teil, sehr häufig Wort Wiederholungen, so zum Beispiel Ninja Krieger, welche mich einfach ab einem gewissen Punkt nur noch nervten. 

 

Auch im späteren Verlauf zeigen sich die ein oder anderen Satz, und Wort Wiederholungen, die mich einfach störten, denn man bekommt in dem Moment das Gefühl, dass etwas immer und immer wieder wiederholt werden soll, obwohl es dem nicht bedarf. Das war etwas anstrengend und störte auch ehrlich gesagt meinen Lesefluss, als reite man auf etwas rum oder höre immer wieder die gleiche Schallplatte :-(

 

Spannung, Action, Tempo, Nervenkitzel, wow Momente und unvorhersehbare Wendungen machten die Geschichte für mich zu einem Page Turner. Ich hätte noch gerne mehr erfahren, mir eine Fortsetzung gewünscht, denn irgendwie fühlt es sich so surreal an, dass es offen wirkt. Fragen schwirren noch im Kopf rum. 

 

 

Mein Fazit 

 

Katja Ammon schafft mit „Darker Things“ eine wundervolle Geschichte voller cleverer Twists, gut durchdachter Handlung, einem bildhaften Setting, und phantastischen Figuren. Magie und Fantasy so mitreißend und überwältigend, wie ich sie lange nicht gelesen habe. Doch mit ihrem Erzählstil brachte Katja mich manchmal auf die Palme (ein paar Ninja Krieger weniger hätten es auch getan ;-). Nichtsdestotrotz blieb ich begeistert, fasziniert, wenngleich auch traurig und wehmütig zurück. 

 

Darker Things ist einfach ein Page Turner den ich so sehr vermisse. Klare Kauf und lese Empfehlung von mir! 

 

 

Meine Bewertung 4/5 Sterne