Lesenswert!
Bewertet mit 4 Sternen
Der sechste Fall von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein - natürlich für mich, als Fan der Reihe ein MUSS!
Zur Story:
Es wird ein totes Mädchen aus dem Main geborgen. Doch selbst nach intensiven Ermittlungen bleibt die Identität der Toten ungeklärt. Keiner kennt sie und alles erinnert an einen ungeklärten Fall von vor 9 Jahren. Auch damals wurde ein totes Mädchen im Wasser gefunden und der Fall konnte niemals geklärt werden. Wird es mit der "Nixe", wie der aktuelle Fall genannt wird, genauso sein?
Hannah Herzmann ist eine erfolgreiche, "über Leichen" gehende Fernsehmoderatorin. Für sie zählt nur die Quote. Das manchmal zu den Storys ihrer Talkshowgäste etwas dazu erfunden wird, ist ihr egal, Hauptsache der Rubel rollt. Eines Tages hat sie eine heiße Spur für eine unglaublich tolle Story. Doch bevor sie mit der Recherche beginnen kann, wird sie selbst überfallen. Brutalst vergewaltigt, gefoltert und halb tot wird sie in ihrem Kofferraum gefunden.
Es kommt noch zu einem weiteren Todesfall, auf den ich aber nicht weiter eingehen möchte, um nicht zu viel zu verraten.
Kirchhoff und Bodenstein haben mit den Fällen viel zu tun, verzweifeln teilweise an dem Stillstand, da die Ermittlungen meist zu nichts führen. Pia hat den ungeheuerlichen Verdacht, das alle drei Fälle irgendwie zusammenhängen könnten, das es eine Verbindung gibt. Doch welche?
Meine Meinung:
Wieder ein wirklich gelungener Neuhaus-Krimi.
Wem vielleicht bei dem fünften Band "Wer Wind sät" etwas an Spannung gefehlt hat, wird diesmal nicht enttäuscht werden.
Nele Neuhaus nimmt sich ein ernstes Thema an, das wirklich unter die Haut geht. Sie versucht die Leser aufzurütteln, das das Tabu-Thema Missbrauch, nicht ein totgeschwiegenes Thema bleibt, sondern das es passiert, immer wieder, vielleicht gerade eben in diesem Moment. Von Tätern begangen, von denen wir es nie für möglich gehalten hätten. Der nette Nachbar, der sympathische Lehrer, der fürsorgliche Familienvater oder der allseits beliebte Bürgermeister. Man soll die Augen offen halten um für die verzweifelten, manchmal versteckten "Hilferufe" der Opfer sensibler zu werden.
Nele Neuhaus hat es geschafft, dieses Thema sensibel, aber ohne es herunterzuspielen, aufzugreifen. Man ist geschockt über die Skrupellosigkeit und Brutalität mancher Menschen und man lernt, das nicht immer der vermeintlich Böse, am Ende auch der Böse sein wird. Es gibt viele, leider viel zu viele Wölfe im Schafpelz!
Natürlich erfahren wir auch, wie es bei Pia und Oliver privat weitergeht, aber der Plot überwiegt natürlich in der ganzen Geschichte.