Rezension

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Lesenswert, aber kein Must-read

Rush of Love - Erlöst - Abbi Glines

Rush of Love - Erlöst
von Abbi Glines

Cover:
Das Cover zeigt ein sich umarmendes Paar, welches gleichfarbige Oberteile trägt, somit wurde es an die Gestaltung des 1. Bandes angelehnt und es besteht auch eine optische Verbindung zwischen den Büchern der Reihe. Ich finde das Cover passend, nur hätte ich mir auch diesmal eine andere Darstellung des Titels und Untertitels gewünscht, da beides für mich zu weit auseinander steht und ich die "Wolke" immer noch nicht so toll finde.

Meine Meinung:
Die Geschichte knüpft direkt an den 1. Teil an und ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten wieder reinzukommen, da ich "Rush of Love 1: Verführt" bereits im Januar diesen Jahres gelesen hatte. Deswegen hätte ich mir einen kleinen Rückblick gewünscht, allerdings fände ich sowas generell bei Bücher-Reihen gut. Leider konnte mich das Buch nicht zu 100% überzeugen, was daran lag, dass es für mich dieselben Schwachstellen wie auch schon der 1. Band hatte. Ich habe versucht, mich in Blaires Lage zu versetzen und habe festgestellt, dass ich gar nicht so extrem auf Rush's "Fehler" reagiert hätte und fand ihre Reaktion eigentlich recht überzogen. Umso überraschter war ich dann, als sie - entgegen ihrer Vorsätze irgendwo ein neues Leben zu beginnen und nicht zu Rush zurückzukehren - wieder nach Rosemary Beach ging und sich auch wieder auf ihn einliess, da das total plötzlich und Knall auf Fall ging. Meiner Meinung nach war sie auch diesmal recht naiv und blauäugig, gerade in Bezug auf Rush. Wobei ich andererseits auch sagen muss, dass sie recht tough war und es wohl auch irgendwie geschafft hätte, ihren Weg allein zu gehen. Das sexuelle Verhalten der beiden fand ich schon von Anfang an unverantwortlich was die Verhütung anging und demnach war es eigentlich unvermeidlich, dass passiert, was passiert ist. So unverantwortlich fand ich nun auch Blaires Verhalten bzgl. ihrer Arbeit, wenn man bedenkt, dass sie eben nun nicht mehr nur an sich denken musste, sondern auch an ihr Baby. Ihre Idee, Rush vielleicht gar nichts von seinem Kind zu erzählen, fand ich auch nicht so toll und war froh, als sie sich dafür entschieden hatte, ihn einzuweihen (wie schon gesagt, ich fand ihr Verhalten ihm gegenüber eh unfair). Natürlich kam auch diesmal der Sex nicht zu kurz und ich habe auch nichts gegen erotische Szenen, allerdings war es mir hier manchmal einfach too much und an manchen Stellen fand ich es unangemessen. Die beiden kamen mir wieder so vor, als würden sie denken, dass man mit Sex alle Probleme und Streitigkeiten beheben kann. Ich verstehe schon, dass die beiden sich lieben, nicht ohne einander können und sich nacheinander verzehren, aber trotzdem fehlte mir hier und da ein erwachseneres und reiferes Verhalten. Beide schienen meiner Meinung nach auch vieles einfach hinzunehmen, ohne sich genauere Gedanken darüber zu machen, wie z.B. über ihre Zukunft mit Kind. Rush war mir oft zu besitzergreifend und ich hätte mir gewünscht, dass er Blaire mehr Freiraum gegeben hätte bzw. auch nicht so eifersüchtig gewesen wäre. Außerdem fand ich sein Verhalten ihr gegenüber nicht korrekt, als es Probleme in seiner Familie gab. Klar, es war eine Ausnahmesituation, aber er hätte sich nicht wie ein Arsch verhalten müssen. Blaires Ex-Freund Cain fand ich ziemlich unsympathisch und nervend. Wen ich aber ins Herz geschlossen habe, war Bethy. Sie steht hinter Blaire und ist für sie da, das hätte ich so nicht erwartet. Auch in diesem Band gab es wieder ein kleines Familiendrama, während dem ein weiteres Geheimnis ans Licht kam, welches eine Verhaltensänderung gewisser Personen herbeiführte und mich überraschte. Alles in allem fand ich die Grundstory weiterhin gut und möchte auch wissen, wie es weitergeht, aber es gibt eben dennoch Kritikpunkte, hauptsächlich bezüglich der Verhaltensweisen der Hauptprotagonisten, weswegen ich 2 Eulen abziehe.

Fazit:
Ich kann das Buch denjenigen weiterempfehlen, die das New Adult-Genre mögen und denen es nichts ausmacht, wenn die Hauptprotagonisten teilweise unreif und naiv sind.