Rezension

Lesenswert, Verknüpfung der Gegenwart mit der Vergangenheit

Sommernachtstraum - Tanya Lieske

Sommernachtstraum
von Tanya Lieske

Bewertet mit 4 Sternen

Der „ Sommernachtstraum“ von Tanya Lieske erschien am 25.02.2016 im Fischer – Verlag und lässt mich mit gemischten Gefühlen und sehr nachdenklich zurück.

Inhalt:

Zur 725 Jahrfeier der Schule, möchte Klassenlehrer Ben Zimmermann mit der 9c, Shakepears „Sommernachtstraum“ als Theaterprojekt aufführen. Voller Vorfreude stürzen sich nun, Lehrer und Schüler in das Projekt. Während schließlich alle versuchen, der Verwechslungskomödie des Stückes, um verwirrte Liebepaare Herr zu werden, geraten die Gefühle sämtlicher Beteiligten ebenfalls durcheinander: Struppi liebt Mireille, Ben will Bea und Mary Jane. Bei dieser Verwirrung weiß bald keiner mehr, wer in wen verliebt ist...

„ >>Verliebte und Verrückte 
Sind beide von so brausendem Gehirn, 
So bildungsreicher Phantasie, die wahrnimmt,
Was nie die kühlere Vernunft begreift!“

Meinung:

Gleich zu Beginn hatte ich kleinere Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Durch die zahlreichen Charaktere musste ich sehr genau lesen, um den Sinn nachzuvollziehen und zu begreifen. 
Ziemlich schnell steigt man als Leser dann doch in die Story ein, was an dem flüssigen sowie authentischen Schreibstil der Autorin liegt.
Aufgegriffen werden die Aspekte der heutigen Zeit, Handy, Internet, Schwärmerei, erste Liebe, Noten sowie der Schulalltag. 
Tanya Lieske verknüpft gekonnt, die Reise ins Erwachsenwerden beziehungsweise die Gegenwart mit der Vergangenheit, dem >>Sommernachtstraum << von Shakespeare. 
Der Inhalt des Buches spiegelt somit ein Schauspiel im Schauspiel wieder.
Die Hauptcharaktere und deren Schicksale werden häufig nur oberflächlich beleuchtet. Drogen, Alkohol, Mobbing, Essstörungen wurden als Probleme der heutigen Zeit angerissen, was mich sehr nachdenklich stimmte.
Mein Kritikpunkt liegt in dem offenen Ende, welcher mich nicht komplett überzeugen konnte. Weiterhin stelle ich mir die Frage, ob es wirklich ein Jugendbuch sein sollte!? Zumal der Einstieg und die vielen Charaktere zwischenzeitlich sehr viel Aufmerksamkeit erfordern, um den Sinn erfassen zu können.

Fazit:

Der „Sommernachtstraum“ hat mich trotz meiner Kritikpunkte überzeugen können. Es ist ein sehr außergewöhnliches Buch, das die moderne Zeit mit der Vergangenheit gekonnt verknüpft. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!