Rezension

lesenswerter Auftakt in die Reihe

Partials 01. Aufbruch - Dan Wells

Partials - Aufbruch
von Dan Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern …

Meinung:
Der Autor nimmt sich anfangs relativ viel Zeit dafür zu beschreiben, wie sich die Welt verändert hat und was nun Realität ist. Dabei passiert zwar nicht besonders viel, aber trotzdem ist es nicht langweilig, da damit Kiras Welt immer greifbarer und authentischer und man selbst fast ein Teil davon wird.

Generell gibt es zwei spannende Grundideen in diesem Buch. Zum einen die Partials, die in dem Krieg fast die komplette Menschheit ausgerottet haben und noch immer als Feinde gesehen werden und dann noch der Fakt, dass keine Babys überleben, da das aggressive RM-Virus für ihren Tod sorgt und die restlichen Menschen einfach kein Heilmittel dagegen finden, wodurch sich die Lebenssituation für alle zusehends verschlechtert.

Protagonistin Kira ist eine sympathische und ziemlich mutige Protagonistin. Sie arbeitet im Krankenhaus und möchte nichts sehnlicher als endlich ein Gegenmittel gegen RM zu finden. Sie hat einige konkrete Ideen, aber um die zu verwirklichen muss sie sich gegen die Gesetze und teilweise gegen ihre Freunde stellen. In einem Großteil der Geschichte forscht sie nach dem Gegenmittel und somit gibt es auch einige medizinische Fachbegriffe und Erklärungen, welche aber vom Autor auch für Laien gut und nachvollziehbar erklärt werden.

Es gibt noch einige Nebencharaktere die teilweise wichtige Rollen einnehmen, aber trotzdem bleiben sie alle eher in Kiras Schatten. Dies ist aber in Ordnung so, da sie trotzdem alle ausreichend beschrieben werden und auch im Gedächtnis bleiben.

Einerseits wusste ich manchmal nicht genau welche Richtung die Geschichte einschlagen wird, aber gleichzeitig waren andere Wendungen schon ziemlich vorhersehbar. Da hat der Autor es teilweise ein bisschen versäumt seine Spuren besser zu verwischen. Jedoch hat mich das auch nicht sehr gestört, da es zwischendurch doch immer wieder die eine oder andere Überraschung gab und auch die vorhersehbaren Wendungen neue, interessante Fragen aufgeworfen haben.

Erzählt wird die Geschichte in der 3. Person aus Kiras Sicht und obwohl es keine Ich-Erzählungen waren, konnte ich mich gut in sie hineinversetzten. Zusätzlich ist der Schreibstil eher detailliert, aber gleichzeitig auch fesselnd und leicht zu lesen. Vor allem die düstere Grundstimmung und die innere Zerrissenheit der einzelnen Figuren hat der Autor im ganzen Roman sehr gut dargestellt.

Das Ende ist nun kein direkter Cliffhanger, aber auch nicht für sich abgeschlossen. Es bleiben noch viele Fragen offen, die die Spannung auf die Fortsetzung wecken.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Auftakt in eine weitere Dystopien-Reihe. Man bekommt einen guten Einblick in die beschriebene Welt, wird teilweise überrascht, aber manchmal ist die Geschichte auch etwas vorhersehbar. Kira ist eine mutige und tolle Protagonistin, von der man gerne mehr liest und das Ende hat zwar einen kleinen Abschluss, lässt aber auch noch viele spannende Fragen offen. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, weshalb ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Dystopie-Fans vergebe.