Rezension

Lesenswerter Roman

Beim Ruf der Eule - Emma Claire Sweeney

Beim Ruf der Eule
von Emma Claire Sweeney

Bewertet mit 4.5 Sternen

Umschlaggestaltung:

Das Cover ist  verspielt, mit tollen Motiven und einer ansprechenden Farbgebung ausgestattet. Allerdings lenkt es vom Tiefgang in der Geschichte ab.

 

Worum geht’s ?

„Auch mit fast 80 führt Maeve Maloney ihre kleine Pension am Meer mit unerschütterlicher Energie. Auf viele wirkt sie unnahbar, fast ruppig. Nur wenige wissen um die Zärtlichkeit, die sie in ihrem Inneren verbirgt. Als Jahrzehnte nach seinem Weggang auf einmal Vincent Roper vor ihrer Tür steht, würde Maeve ihn am liebsten wegschicken. Einst war er ihre große Liebe, heute ist er der Einzige, der noch weiß, dass sie einmal eine Schwester hatte: Edie, die singen konnte wie eine Nachtigall und ein gefeierter Star geworden wäre, hätte das Schicksal es nicht anders gewollt.“

 

Die Handlung des Romans oszilliert zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die Geschichte nimmt sukzessive ihren Lauf.

Wir erfahren, dass die Ich – Erzählerin Maeve eine gehandicapte  Schwester hatte. In der Nachkriegszeit rieten die Behörden den Eltern von behinderten Kindern, diese in eine staatliche Einrichtung zu geben. Maeves Eltern entschieden sich dazu, die behinderte Edie zu „behalten“. Edie war der Sonnenschein der Familie, ein Mensch mit Stärken und Schwächen, eigentlich ganz „normal“ auf ihre Art.

Ihre Pflege war jedoch auch eine Herausforderung für die Sippe, und der Tod von Evie sollte Maeves Leben entscheidend beeinflussen…

 

Meine Meinung:

„Beim Ruf der Eule“ ist eine anrührende Geschichte mit Tiefgang, die mir wirklich gut gefallen hat. Anders als in „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes  wird hier nicht mittels Kitsch auf die Tränendrüse gedrückt.

Im „ Ruf der Eule“ hat jedes Leben einen Wert, aber die Autorin verschließt die Augen auch nicht vor Problemen und sie zeigt auf, dass die Krankheit eines Familienmitglieds meist den ganzen Clan tangiert (dies liegt eigentlich auf der Hand).

                Vom eigentlichen Handlungsverlauf will ich an dieser Stelle nicht viel verraten, um potentiellen Lesern nicht den Spaß zu verderben, nur soviel: Den Stil der Autorin muss man mögen und man sollte bereit sein, sich auf die nicht- lineare Erzählweise einzulassen. Dann steht dem Lesevergnügen eigentlich nichts im Wege, denn der Roman berührt den Leser und regt zum Nachdenken an! Es handelt sich bei der Erzählung glücklicherweise nicht um schmalzige sick-lit.

Für den Roman „Beim Ruf der Eule“ von E.  Claire Sweeney vergebe ich  daher viereinhalb von insgesamt fünf möglichen Sternen!