Rezension

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Lesenswertes Buch

Das Erbe der Rosenthals - Armando Lucas Correa

Das Erbe der Rosenthals
von Armando Lucas Correa

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch „Das Erbe der Rosenthals“ von Armando Correa beschreibt eine bewegende Familiengeschichte rund um die jüdische Familie Rosenthal. Das Buch ist in drei Teile unterteilt:

Im ersten Teil stehen abwechselnd die jeweils 12 jährigen Mädchen Hannah und Anna im Mittelpunkt. Die Jüdin Hannah lebt mit ihren Eltern 1939 in Berlin. Es zeichnet sich schon ab, dass sie Berlin verlassen werden müssen und ihr Hab und Gut verlieren werden. Annas Geschichte spielt 2014. Sie hat ihren Vater, den Neffen von Hannah, leider nie kennengelernt; er ist vor ihrer Geburt verstorben. Im zweiten Teil der Geschichte geht es um Hannahs Flucht mit der St. Louis nach Kuba. Die Flucht der Familie ist fiktiv, das Schiff St. Louis auf dem Weg nach Kuba gab es wirklich. Im dritten Teil besucht Anna die mittlerweile sehr betagte Hannah in Kuba und erfährt dort einiges über das weitere Leben von Hannah sowie über ihren Vater und Großvater. Viel mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten; lest selbst...

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich trotz des schweren Themas gut lesen. Mir hat es gefallen, dass die Mädchen im ersten Teil ungefähr gleich alt waren; so konnte man auch die verschiedenen Situationen und Umstände des Aufwachsens etwas miteinander vergleichen. Die Verquickung von wahren/historischen Begebenheiten (beispielsweise das Schiff St. Louis und die Abweisung durch die kubanische Regierung) sowie die fiktive Familie Rosenthal hat mir gut gefallen. Am Ende des Buches gibt es auch noch weitere Informationen zu den historischen Begebenheiten. Die Charaktere wurden sehr gut herausgearbeitet; ich konnte mir alle sehr gut vorstellen. Die Gefühle werden vom Autor sehr anschaulich beschrieben. Interessant war es auch Hannah nochmal im hohen Alter kennen zu lernen. Trotz ihrer Geschichte wirkte sie nicht verbittert; sie ist froh Anna kennenzulernen. 

Fazit: Ich kann das Buch sehr empfehlen. Es handelt sich, auch wenn zwei 12 jährige Mädchen im Mittelpunkt stehen, eher um ein Buch für Erwachsene; für Jugendliche ist es meiner Meinung nach (noch) nicht geeignet.