Rezension

Leser der “Percy Jackson”-Reihe werden sicher nicht enttäuscht

Helden des Olymp 02: Der Sohn des Neptun - Rick Riordan

Helden des Olymp 02: Der Sohn des Neptun
von Rick Riordan

Bewertet mit 4 Sternen

Auch wenn das Cover mit der düsten Gestalt im zerrissenen Umhang und den dunklen Schwingen auf mich tendenziell eher abschreckend wirkt, passt es vom Stil her zum Cover der anderen Bücher von Rick Riordan – und auch zu dieser Geschichte. Allein vom Cover her hätte ich das Buch nie gelesen, aber da ich die vorangegangenen Geschichten kenne, war das für mich kein Thema.

Fast ohne Erinnerungen an seine Vergangenheit – einzig die Erinnerung an das Mädchen Annabeth ist ihm geblieben – nimmt Percy schon seit Tagen den scheinbar nicht enden wollenden Kampf gegen die “Damen mit den Schlangenhaaren” auf. Egal wie oft er sie besiegt, am nächsten Tag steht ihm ein neuer Kampf gegen sie bevor.

Und dieser Kampf ist erst der Anfang. Die Flucht vor den Gorgonen führt Percy ins Camp Jupiter – das Camp der römischen Halbgötter. Erst nur widerwillig willkommen geheißen bricht Percy an der Seite der Halbgötter Hazel und Frank zu einer gefährlichen Mission auf. Es gilt die Welt erneut vor Gaia zu retten – und dafür müssen sie Thanatos, den Totengott, aus seiner Gefangenschaft befreien.

Wie “Der verschwundene Halbgott”, kann man auch “Der Sohn des Neptun” lesen ohne Percys vorangegangene Abenteuer zu kennen – das Wissen aus diesen und auch aus “Der verschwundene Halbgott” macht die Geschichte allerdings noch um einiges lesenswerter. Ich würde daher empfehlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Man ist eben einfach viel tiefer eingebunden, wenn man den von den römischen Halbgöttern vermissten Jason bereits kennt – und weiß, wie es ihm in der Zwischenzeit ergangen ist. Und auch das Wiedersehen mit alten Bekannten wie zum Beispiel Nico di Angelo ist spannender, wenn zumindest der Leser sie erkennt – Percy geht es in diesem Band nämlich ähnlich wie Jason im Vorangegangenen: Mit annähernd keiner Erinnerung an seine Vergangenheit kommt ihm kaum etwas bekannt vor.

Es ist allerdings nicht nur das Wiedersehen mit Percy, das das Buch lesenswert macht. Die neuen Hauptfiguren, Frank und Hazel, sind mindestens ebenso liebenswert – und als angehendes Pärchen haben sie mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Aber auch ihre Fähigkeiten, die zum Teil von Anfang an bekannt, zum Teil Seite für Seite aufgedeckt werden, kommen in ihrem Kampf gegen die üblichen Sagenwesen eindrucksvoll zur Geltung. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird dann nicht nur Percys Vergangenheit enthüllt – denn auch wenn weder Hazel noch Frank ihre Erinnerung verloren haben verbirgt sich so einiges in ihrer Vergangenheit. Im Zusammenspiel klingt das ziemlich ernst, aber die Verknüpfungen zwischen altbekannten Sagenwesen wie Amazonen und unserer “neumodischen” Welt mit einem Versandhandel wie Amazon tun das ihre, um die Geschichte aufzulockern. Rick Riordan schafft es, den Ernst der Lage wie immer sehr humorvoll und dennoch spannend an den Leser heran zu tragen.

Mit “Der Sohn des Neptun” gelingt es ihm so erneut, die Leser in ein durch die römische und griechische Mythologie angehauchtes Amerika zu entführen, mit sympathischen Helden, spannenden Kämpfen und einem guten Schuss Humor. Leser der “Percy Jackson”-Reihe werden sicher nicht enttäuscht sein.