Rezension

Lest dieses Buch !!!!

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Wie soll man eine Rezension zu einem Buch schreiben, das einen so tief bewegt, das man die Hälfte der Geschichte damit verbringt sich die Tränen wegzuwischen, die einem ungewollt aus den Augen kullern ?

Sehr schwer. Denn für solch eine Gefühlsachterbahn gibt es kaum Worte. Ich habe noch nie ein dermaßen emotionales Werk gelesen und ich kann schon heute sagen, obwohl wir noch gut 3 Monate des Jahres 2012 übrig haben: Dieses Buch ist für mich das Buch des Jahres !

Klar, wer liest schon gerne darüber, wie der Krebs ein Mädchen langsam aber sicher zerfrisst, oder wie Krebs dafür sorgt, das man sein Augenlicht oder gar ein Bein verliert ? Wer möchte schon lesen, das junge Menschen mit Medikamenten vollgepumpt werden, so das sie nicht einmal mehr mitbekommen, wenn sie in ihrer eigenen Kotze aufwachen oder ins Bett machen. Wer möchte schon eine Grabrede für seine Freunde schreiben müssen oder vielleicht sogar für die Liebe seines kurzen Lebens ?

>Ich bin Hazel. Sechzehn. Ursprünglich Schilddrüse, aber mit umfänglichen und hartnäckigen Metastasen in der Lunge. Und es geht mir ganz gut heute.< Zitat Seite 11

Mit diesen Worten beginnt Hazel ihre Sitzungen in der Selbsthilfegruppe, zu der sie eigentlich nur geht, um ihre Eltern glücklich zu machen. Sie versteht sich jedoch ganz gut mit Isaac, der eine seltene Form von Augenkrebs hat und demnächst komplett blind sein wird.

Eines Tages bringt Isaac seinen Freund Augustus Waters mit zur Sitzung. Gus, 17, Knochenkrebs, Heilungschance: 80% , gilt als geheilt, auch wenn das bedeutet das er nur noch ein Bein hat und am anderen eine Prothese tragen muss. 
Er ist ein intelligenter gutaussehender junger Mann,ein großer Freund von Metaphern und trägt meistens eine Zigarette im Mundwinkel, obwohl er gar nicht raucht. Mit seinem Sarkasmus und seiner philosophischen Art bereichert er Hazels "langweiliges Leben".

Fortan verbringen die beiden viel Zeit miteinander, reden über Bücher, sehen Filme 
und verlieben sich ineinander.
Und irgendwann erfüllt Gus Hazel's großen Wunsch. 
Sie fliegen nach Amsterdam um den Schriftsteller ihres Lieblingsbuches zu besuchen.
Der Besuch gestaltet sich anders als erwartet und dennoch schweißt er die beiden Teenager noch mehr zusammen. Doch wie lange mag das Glück anhalten ?

Irgendwie ist es grauenvoll so etwas zu lesen, aber andererseits ist es John Green gelungen, dieses allgegenwärtige Thema sehr sensibel, mit viel Witz und Sarkasmus anzugehen. 
Er hat eine fast schon poetische Geschichte geschrieben, die dafür sorgt das man sich sowohl kaputtlacht, als auch am Ende gezwungen ist erstmal seine vom Heulen aufgequollenen Froschaugen zu kurieren.

Auch wenn der Autor schreibt, das dies eine rein fiktive Geschichte ist, so sollte man sich schon einmal Gedanken darüber machen, wieviele solcher Fälle es im wahren Leben tatsächlich gibt. Dieses Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und lässt uns das Leben vielleicht ein bisschen bewusster und mit anderen Augen betrachten. Mehr bleibt nicht zu sagen,außer vielleicht: Lest es !!!