Rezension

Letzter Gruß

Die Überlebenden -

Die Überlebenden
von Alex Schulman

Bewertet mit 5 Sternen

Alex Schulman erzählt in seinem Buch zwar eine fiktive Geschichte, die aber auf seiner eigenen Familiengeschichte beruht. Er war selbst an dem Punkt, nach dem Tod seiner Mutter, einen Brief zu finden, der an ihre Kinder gerichtet war. Diesen hat er gemeinsam mit seinen Geschwistern lesen und verarbeiten müssen. Ich war anfangs etwas skeptisch, ob die gewählte Erzählweise funktionieren wird. Mir hat das Aufrollen der Geschehnisse von hinten nach vorne eigentlich gut gefallen. Man muss dadurch schon ein bisschen selbst mitdenken. Durch die deutliche Kennzeichnung der Kapitel, war es aber nicht schwer, die Zeitebenen zuzuordnen. Ich war sehr fasziniert von dem tollen Schreibstil des Autors. In kurzen, aber prägnanten Sätzen erzählt er mit sehr viel Einfühlungsvermögen die Geschichte der drei Brüder, die sich nach so langer Zeit zur Beerdigung der Mutter treffen. In den Rückblenden erfährt man viel über das Leben der Familie, vor allem als sie in ihrem Sommerhaus waren. Die Erinnerungen an die Rangeleien der Jungs untereinander, aber auch wie sie um die Gunst der Eltern gebuhlt haben, waren sehr fesselnd und bildhaft dargestellt. Mir hat das Buch sehr gefallen, weil es in sehr kraftvollen, bildhaften und einfühlsamen Worten geschrieben wurde und ich dem Autor damit die Geschichte voll und ganz abgenommen habe.