Rezension

Licht und Schatten

Sechzig Lichter - Gail Jones

Sechzig Lichter
von Gail Jones

Bewertet mit 4 Sternen

Das Jahr hat gerade erst angefangen, und ich habe schon das erste Highlight des Lesejahrs erwischt.

Gail Jones ist eine australische Autorin, die mit diesem Buch für den Man Booker Preis nominiert war und das völlig zu Recht. Sie erzählt in „ Sechzig Lichter“ die Geschichte der Lucy Strange, eine gebürtige Australierin, welche früh verwaist und mit ihrem Bruder fortan vom Onkel in London aufgezogen wird. Geschichten, wie die dramatischen Romane von Charles Dickens, Licht und Schatten, Gerüche und Farben, das alles fasziniert Lucy. Alles steht für sie in einer Verbindung, alles ist vergänglich und gleichzeitig für die Ewigkeit. Gefühle sind wie Farben, Bewegungen wie Licht.

In einer magnetischen, poetischen Manier beschreibt Gail Jones Lucys Leben zwischen Australien, London und Indien. Man kann diese Sprache fühlen , riechen und schmecken. Es ist ein sinnliches Schreiben und geht tief ins Gefühl.

„Lesen war ein metaphysischer Ort der Begegnung- eigentümlich, spezifisch, leidenschaftlich, ungewöhnlich- an dem schwarze Worte sauber platziert auf einer rechteckigen Seite sie überzeugten, dass hypothetische Menschen so wirklich waren, Wiese selbst und dass nicht Zerstreuung, sondern Wissen die Gunst war, die ihr eine Geschichte gewährte.“