Rezension

Liebe auf den ersten Blick

Ohne dich fehlt mir was - Paige Toon

Ohne dich fehlt mir was
von Paige Toon

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nach ihrem Schulabschluss fährt die 18-jährige Alice das letzte Mal gemeinsam mit ihren Eltern in den Urlaub nach Cornwall. Dort lernt sie den gutaussehenden Kellner eines Restaurants kennen und findet in ihm ihre große Liebe.

In Cornwell flirtet Alice mit dem charismatischen Kellner Joe. Schnell freunden sie sich an und unternehmen Ausflüge. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Gemeinsam erleben sie ihr erstes Mal und würden sich am liebsten nie mehr voneinander trennen. Doch Joes Familie besteht aus Psychopathen und als er erfährt, dass sein Bruder Ryan bald aus dem Gefängnis entlassen wird, bekommt er es nicht umsonst mit der Angst zu tun. Das Drama nimmt seinen Lauf und das frisch verliebte Pärchen wird vorschnell auseinandergerissen. Joe verspricht, dass er Alice eines Tages finden wird, wenn er ein eigenständiges Leben aufgebaut hat.
Nach dem Sommer beginnt Alice in Cambridge zu studieren. Ihr großer Liebeskummer hält sie jedooch davon ab, ihr Studentenleben zu genießen und neue Freunde kennenzulernen. Eines Tages kann sie sich nicht mehr länger in ihrem Zimmer einsperren und geht spazieren. Auf einer Brücke lernt sie den Stechkahnfahrer Jessie kennen, bei dem sie später einzieht. Schließlich arbeitet sie selbst als Stechkahnfahrerin und lernt den sympathischen Lukas aus Deutschland kennen. Wird sie Joe für ihn vergessen können? 
 

Leider ist mir die Geschichte zu pubertär gewesen. Mir kam es nicht so vor, als wenn die 18-jährigen Protagonisten reif genug für ihr Alter gewesen wären. Ihre Eltern entscheiden darüber, mit wem sie zusammen sein dürfen oder mit wem sie zusammenziehen dürfen.

Am Anfang war Alice ein nerviger Teenie, der sich leidenschaftlich und Hals über Kopf über alle Grenzen hinweg in Joe verliebt. Als das Schicksal seinen Lauf nimmt und sie schon studiert, scheint ihr die Meinung ihrer Eltern immer wichtiger zu werden. Sie kann nur an Joe denken, der kein Superbrain war und den ihre Eltern ablehnten. Joe kommt sie nie besuchen. Und trotz der großen Trauer sucht Alice Joe nie richtig. Dann lernt sie den Physikstudenten Lukas aus Deutschland kennen und lässt sich von ihm herumschubsen. Man versteht nicht, warum sie bei ihm ist und was sie an ihm findet, nachdem schnell klar wird, dass er ein verwöhntes Großindustriellen-Kind ist. 
Unglaubwürdig finde ich auch, wie die Familie von Lukas lebt. Das Benehmen erscheint nicht nur altertümlich, das ist es auch. Sie führen sich aber wie die deutschen Royals auf.
Derweil hat Joe einen großen Sprung vom Tellerwäscher zum Millionär gemacht. 

Die meiste Zeit passiert nichts in dem Buch. Es plätschert daher, man kann es schnell lesen, da es flüssig geschrieben ist. Die schönsten Stellen spielen in der Zeit, in der Alice ihre Kahnfahrten macht. Als sich dann am Ende doch noch eine Katastrophe anbahnt, erlangt diese nicht mal ihren Höhepunkt. Man kann sich in diesen Roman nicht vertiefen, obwohl er Potential dazu bieten würde. Und leider konnte mich kein Charakter davon überzeugen, sympathisch zu sein.