Rezension

Liebe, Freundschaft und was wirklich zählt im Leben

Ein Mann namens Ove - Fredrik Backman

Ein Mann namens Ove
von Fredrik Backman

Bewertet mit 5 Sternen

Ove, 59 Jahre alt und gerade in den vorzeitigen Ruhestand befördert worden, hat nie viel gesprochen und seit seine Frau Sonja vor einem halben Jahr verstorben ist eher gar nicht mehr. Prinzipientreu, zuverlässig und verantwortungsvoll dreht er in der Reihenhaussiedlung täglich seine Runde und schaut nach dem Rechten. Vielen dort erscheint er seltsam und griesgrämig und manches Mal eckt er an, weil er am liebsten alles beim Vertrauten belassen will. Bei fast allem, was Ove macht, hinterfragt er, was Sonja davon gehalten hätte und sein sehnlichster Wunsch besteht darin, bei ihr zu sein. Beim ersten gescheiterten Suizidversuch sagt er einer Nachbarin Hilfe zu, denn "dieser blöde Tag ist eh schon verdorben".
Es ziehen neue Nachbarn ein und es wird anstrengend für Ove.....

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt: In Oves Gegenwart ereignen sich viel Komisches und es gibt viel zu lachen...; in Oves Vergangenheit erfährt man vieles Traurige, was er erlebte und was ihn prägte...., aber auch von seiner fast 40 Jahre andauernden Ehe mit Sonja .... Gut, daß die Kapitel sich abwechseln und mit ihnen das Komische und das Traurige...

Auf Grund des Klappentextes ( "Ove ist der Nachbar aus der Hölle") hatte ich vor dem Lesen einen ganz anderen Eindruck von Ove, als beim Lesen. Ove, sehr sympatisch dargestellt, mit Zweifeln, Ängsten, Pflichtbewußtsein und seiner großen Liebe rührt einen zu Tränen. Er hat auf vieles eine so klare und einfache Sicht, braucht keinen Schnickschnack, sondern wichtige innere Werte.

Einfühlsam und liebevoll erzählt, manchesmal mit unglaublich bewegenden Aussprüchen Oves pointiert auf den Punkt gebracht, geht es um Liebe, Freundschaft, alte Werte, Schicksal, Krankheit, Tod...

Ein wundervolles Buch zum Lesen und Nachdenken.