Rezension

Liebe geht durch den Magen

Einmal Menü mit Kuss, bitte! - Dolores Mey

Einmal Menü mit Kuss, bitte!
von Dolores Mey

Für die Liebe gibt es kein Rezept … Oder etwa doch? Der romantische Feel-Good-Liebesroman für Fans von Poppy J. Anderson Lena hat der Liebe abgeschworen. Ihre ganze Leidenschaft gilt der Neueröffnung ihres kleinen Restaurants, für das sie dringend einen Koch sucht. Ablenkung kann sie gerade wirklich nicht gebrauchen – selbst wenn diese in Gestalt des gutaussehenden Max daherkommt. Als dieser seine Hilfe anbietet, scheint es ihr wie eine glückliche Fügung des Schicksals. Doch plötzlich ist Max wie vom Erdboden verschluckt. Blöd nur, dass sich Lena bereits unsterblich in ihn verliebt hat … Max braucht dringend einen sicheren Unterschlupf. Da kommt ihm die süße Lena gerade recht und er sieht seine Chance bei ihr unterzutauchen. Allerdings verschweigt ihr der charismatische Koch, wer er wirklich ist. Max hat eigentlich ganz andere Pläne und sich zu verlieben gehört da definitiv nicht dazu! Wenn ihm Lena nur nicht ständig durch den Kopf schwirren würde …

“Einmal Menü mit Kuss” schlummerte eine Weile auf meinem Tolino, vielen Dank an den Verlag und nun kam ich endlich zum Lesen. Bisher habe ich ein Buch von Poppy J Anderson gelesen und fand es schrecklich langweilig, was unter Umständen darin liegen könnte, das ich für dieses Bücher einfach zu alt bin. Im letzten Monat habe ich ein paar Bücher gelesen, die ein Teil einer Trilogie sind. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, dass man aus diesem Buch auch eine Trilogie hätte machen können, so hätte die Autorin einzelnen Handlungssträngen mehr Raum geben können.

Nun aber zum Buch. Anfangs lernen wir unser Protagonisten “Max” kennen. Alouis (auch Loui) genannt, ist ein Sternekoch, der nun im Privathaushalt der Familie Randoni angestellt ist. Als er mitbekommt, dass der Patriach vergiftet werden soll, flieht er (aus Angst, er könne ebenfalls umgebracht werden) und so trifft auf unsere zweiten Protagonistin. Lena kauft Spezialitäten ein, die sie in ihrem Restaurant verkaufen will. Lena nimmt “Max” mit nach Deutschland und stellt ihn als Praktikanten ein. Ihre mütterliche Freundin, die fürs Kochen zuständig ist, erkennt recht schnell, dass Max ein Profikoch ist. Ellen ist, nach dem ihr Mann sie gegen eine jüngere Frau eingetauscht hat, als Single. Diesen Erzählstrang hätte die Autorin zu einem seperaten Buch ausbauen können. Wo war ich stehen geblieben?

Eine weitere wichtige Figur, ist der Weinhändler, Philipp Wolff. Philipp ist seit vielen Jahren in Lena verliebt, die dessen Gefühle aber nicht erwidert und so kann er es nicht gebrauchen, dass der “Praktikant” in seinem Revier wildert und er schmiedet einen perfiden Plan um das Liebespaar auseinander zu bringen.

Parallel zur Haupthandlung erzählt die Autorin, dass “Max” ehemaliger Chef nun ohne Koch da steht, den in dem Dorf, in dem die Familie lebt, ist keiner mehr bereit in diesem Haushalt zu arbeiten. Während Antonio seinen zwielichtigen Geschäften nach geht (und zwei seiner Mitarbeiter auf die Suche nach Max schickt), verliebt sich dessen Frau Lucia in den Weinhändler.

Da Lena Philipps Gefühle nicht erwidert, schmiedet dieser einen perfiden Racheplan, der auch nach hinten losgehen kann aber gleichzeitig Max das Leben rettet.

Ich habe “Einmal Menüs mit Kuss” sehr gerne gelesen, da mich der Schreibstil der Autorin gepackt hat. Dennoch waren es für mich zu viele Handlungsstränge und ich habe mich lange gefragt, wie die Autorin alle Handlungsstränge zu einem schlüssigen Ende zusammen bringen wird. Sie hat dieses Problem souverän gelöst. Allerdings lief alles zu rund, unter anderem die Geschichte von Ellen und Joe. Da ich die einzelnen Protagonisten mochte und die Geschichte an sich stimmig war, kann ich das Buch weiter empfehlen. Allerdings hätte das Buch mehr Potential gehabt, hätte man es in zwei Teile geteilt (in Lena, Ellen und vielleicht auch in Uschis Geschichte). “Einmal Menü mit Kuss” ist das ideale Buch für einen Sonntag auf dem Balkon oder im Park.