Rezension

Liebe im Problemviertel

Ganz aus Splittern -

Ganz aus Splittern
von Danae Lake

Bewertet mit 3 Sternen

"Ganz aus Splittern" ist das Debut von Danae Lake und ich durfte es im Rahmen einer Leserunde lesen. 

Wir folgen Chrissy, die in ihrem Leben bisher nicht viel Gutes erlebt hat. Im Problemviertel auf zu wachsen, zwischen Dreck, Drogen und Gewalt. Auf eine Schule zu gehen, für die sie eigentlich zu ambitioniert ist und mit dem Traum einer bessere Zukunft nach dem Abi. Wäre da nicht ihre abhängige Mutter und ihr gewalttätiger Stiefvater. Als sich die Gelegenheit ergibt an einem "Sozialprojekt" teilzunehmen, ist sie hin und her gerissen, ob sie an das Gymnasium im "Bonzenviertel" wechseln soll oder ihr Stolz größer ist als ein "Projekt" der Reichen zu sein. Und dann ist da noch Alex, der nicht wirklich in ihre Welt passt.

Ich habe während des Lesens ein paar Probleme mit dem Buch gehabt. Ich verstehe, dass die nüchterne Schreibweise das Graue und Düstere des Problemviertels und der Trostlosigkeit in Chrissys Leben unterstreicht. Nur wenn sie mit Freunden zusammen ist, kann sie für kurze Momente glücklich sein. 

Zudem merkt man schnell die Bedrohlichkeit, die von ihrem zu Hause und ihrem Stiefvater aus geht. Aber ... Ich blieb immer etwas distanziert von Chrissy, kam nicht an sie ran, so wie sie andere nicht an sich ranlassen kann außer ihren Kumpel T. Was dann auch dazu beitrug, dass ich Probleme hatte die schnelle und starke Anziehungskraft zwischen ihr und Alex zu spüren. Nicht nur ging es mir etwas zu schnell, aber auch das Verhalten der beiden trug dabei zu. 

Die Familiendramen um sie rum, ist mir leider zu sehr vorhersehbar (außer die Mutter) und wird aber anderseits drastisch und dramatisch dargestellt. Das Tempo der Geschichte ist eher langsamer, doch zum ende geht es dann schnell auf schnell (was zu ihrer Gefühlslage passte), doch die Konsequenzen wurden sehr reibungslos gelöst. 

Irgendwie hatte mich die Geschichte gerade durch die Liebesgeschichte, die mir einfach nicht logisch oder passend vorkam, nach der Hälfte etwas verloren. 

Die Thematik der Schere zwischen Arm und Reich und den verschiedenen Vierteln, fand ich gut. Die Charaktere an sich waren ausgereift, auch die Nebencharaktere wie Ts Mutter, doch am Miteinander haperte es etwas. Und die Plot Twists waren mir leider zu offensichtlich angeteasert. 

daher gebe ich 3 Sterne