Rezension

Liebe im Rampenlicht

Liebe on Stage - Alexandra Fischer

Liebe on Stage
von Alexandra Fischer

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

Als Tochter eines Bandmanagers liegt Almond die Rockmusik im Blut. Ihrem Traum, in die Musikbranche einzusteigen steht jedoch eines im Weg: Ihr Mutter, die eine ziemlich genaue Vorstellung davon hat, wie die Zukunft ihrer Tochter aussehen soll – Und ein Leben voller Rock 'n' Roll ist so ziemlich das Letzte, was in diesem Plan vorkommt.

 

Meine Meinung

Wirklich gut gefallen hat mir an dieser Geschichte der Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt und irgendwie zu dem Bild passt, was ich von einer Rockstar – Geschichte im Kopf habe.

Auch die Tatsache, dass die Musik selber hier wirklich eine Rolle spielt, hat mir sehr gefallen, schließlich ist das bei dieser Art von Geschichte mittlerweile nicht mehr der Regelfall.

Was mit dann allerdings nicht so zugesagt hat, war der unglaublich zusammenfassende Stil. Wir haben hier eine Handlung, die sich über rund fünf Jahre zieht, unglaublich viele Stationen, eine Weltreise und eine Tournee der Band durch Amerika, aber jeder dieser Punkte wird immer nur relativ knapp umrissen, bevor es dann auch schon weiter geht. Für mich war das irgendwie alles ein wenig zu hektisch, zumal kaum Raum für die Entwicklung der Beziehung von Almond und Morris blieb.

Mit den beiden Protagonisten hatte ich leider auch so meine Probleme. Über Morris erfährt man praktisch nichts, abgesehen davon, dass er der Sänger von Burnside Close ist, nicht gerne über seine Gefühle redet und so umwerfend ist, dass sich Almond augenblicklich in ihn verliebt. Für mich war das insgesamt zu wenig, um mir ein fundiertes Urteil über ihn bilden zu können. Da er selbst auch nur relativ selten und dann auch nur für kurze Zeit im Buch auftritt, konnte ich mit ihm leider nicht so wirklich etwas anfangen.

Almond, die bedingt durch die Scheidung und die gegensätzlichen Lebenseinstellungen ihrer Eltern quasi ein Doppelleben führt, ist leider unglaublich schlecht darin Entscheidungen zu treffen und für ihre Meinung und ihre Wünsche einzustehen. Ich hatte eigentlich darauf gehofft, dass insbesondere sie eine sehr deutliche Entwicklung durchlaufen würde, hin zu einer selbstständigen Persönlichkeit, die ihre Ziele und Träume verfolgt und erwachsen wird. Leider blieb das eher aus, und stattdessen übernahm immer wieder ihre Unentschlossenheit den Großteil von Almonds Emotionen.

Das schlägt sich auch deutlich in der Beziehung zu Morris nieder, die ein einziges Hin und Her zwischen den beiden ist. Ein paar Mal wäre das ja noch völlig akzeptabel gewesen, doch leider häufte sich das so arg, dass ich am Ende schon fast – aber wirklich nur fast - keine Lust mehr auf ein Happy End der beiden hatte.

 

Fazit

Die Geschichte hätte von der Idee her sehr gut werden können, an der Umsetzung hat es hier aber leider eindeutig gehapert. Die Protagonistin Almond hatte deutliches Entwicklungspotenzial, was jedoch leider völlig verschenkt wurde, sodass mir persönlich kein Raum zur Identifikation mit der Figur blieb. Auch der zusammenfassende Stil war leider nicht meins, denn die Stationen in Almonds Leben wirkten so einfach ein wenig zu hektisch abgehakt und in ihrer Masse zu überwältigend für die Länge des Buches.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir