Rezension

Liebe, Musik und ganz viel Herz

Weil es Liebe ist - Christina Lauren

Weil es Liebe ist
von Christina Lauren

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein schöner Roman über die erste große Liebe, Musik und die eigene Selbstwertschätzung.

„Im Moment sehe ich meinen Wert einzig und allein darin, dass ich für andere von Wert bin. Aber wie kann ich für mich selbst wertvoll sein?“

Meinung

Weil es Liebe ist möchte ich am liebsten mit dem Fliegen vergleichen. Es war wie ein Rausch, es zu lesen. Die Seiten flogen nur so vor sich hin, anhalten kam gar nicht erst in Frage.

Nach dem Buchtitel denkt man sofort, dass es sich um eine klassische Liebesgeschichte handelt, das ist es, im Grunde, aber auch wieder nicht. Es ist eher eine Geschichte, in der der Kern die Selbstfindung ist. Lasst es mich euch etwas beschreiben…

Im Prinzip handelt die Geschichte von Holland. Sie ist eine junge Frau, die einmal Schriftstellerin werden möchte, jedoch irgendwie von ihrem Weg abgekommen ist. Sie arbeitet als Hilfskraft im Theater ihres Onkels, wohnt in einer schicken kleinen New Yorker Wohnung, die auch größtenteils von ihrem Onkel bezahlt wird. Holland, auch genannt Holls, fühlt sich fehl am Platz. Sie weiß nicht, wie und ob sie aktuell ihren Lebenstraum wahr machen kann, begnügt sich jedoch damit, die Lebensträume ihrer Mitmenschen zu beobachten. Als sie die Möglichkeit hat mehrere Menschen, die ihr viel bedeuten, glücklich zu machen, tut sie es. Jedoch ist dieses “was sie tut” eine ziemlich, sagen wir, gewagte und außergewöhnliche Aktion. Und genau diese Aktion bringt sie in ziemlich große Schwierigkeiten. Aber vielleicht hat sie genau so etwas gebraucht? Eine Unterbrechung, eine Veränderung?

Auch Calvin hat dazu beigetragen, diese Geschichte zu etwas Besonderem zu machen. Ihn möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Calvin hat mir wieder einmal bewiesen, wieso man keine Bad Boys braucht. Mir reicht es völlig, wenn sie nur eine Gitarre haben.

Der Schreibstil von Christina Lauren ist wirklich unglaublich, fast magisch, könnte man sagen, weil die Empfindungen von Holland so eindrucksvoll beschrieben wurden, dass ich der Meinung war, es wirklich wahrhaftig zu spüren. Wenn sie beschrieb wie sie Calvins Musik empfand, was diese in ihr ausgelöst hat, dachte ich, mein Herz springt mir aus der Brust. Die geistreichen Schlagabtausche zwischen den Protagonisten konnten mich vor Lachen kaum auf meinem Stuhl halten. Und als ich dachte, dass gerade Hollands Herz zerbrach, liefen mir die Tränen über die Wangen. Ebenso wollte ich Holls schütteln und schütteln, hätte ihr am liebsten einen Spiegel an den Kopf geworfen, damit sie erkennt, was für eine besondere Person sie ist.

Holland geht innerhalb ihrer Geschichte einige Risiken ein, hat jedoch auch immer mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Bin ich gut genug? Kann ich außergewöhnlich sein? Kann man mich lieben? Ich habe sie lieben gelernt und ihre Geschichte.

Fazit

Ein schöner Roman über die erste große Liebe, Musik und die eigene Selbstwertschätzung.