Rezension

Liebe unter einem schlechten Stern

Café de Flore und die Sehnsucht nach Liebe - Astrid Korten

Café de Flore und die Sehnsucht nach Liebe
von Astrid Korten

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Liebe zur Natur ist die einzige Liebe, die menschliche Hoffnungen nicht enttäuscht." (Honoré de Balzac)
Vor 2 Jahren musste Chloe ihre Schwester zu Grabe tragen, nachdem sie so tragisch in Paris verstorben ist. Nun hat sie ganz unverhofft Briefe von Lilly bekommen in denen sie von ihren Sehnsüchten, Wünschen, einem Familiengeheimnis und ihrer Liebe berichtet.
Lilly, die eigentlich zum Studieren nach Paris aufbricht, lernt bei ihrer Arbeit im Café de Flore den gut aussehenden Monsieur Armand Inconnu kennen. Sein Charme lässt sie sofort dahinschmelzen und auch Armand scheint nicht abgeneigt zu sein. Den Armand ist ein Charmeur und schleppt ständig andere Frauen ab. Doch diesmal ist es anderes, bei Lilly spürt er das erste Mal Liebe.

Meine Meinung:
Das schöne Cover mit dem Blick auf das Café de Flore und der Klappentext hatten mich verzaubert und neugierig gemacht. Bisher kannte ich die Autorin immer von Kriminalromanen und war sehr überrascht sie in diesem Genre zu erblicken. Der Schreibstil ist genauso, wie ich ihn bisher von der Autorin kenne, vielleicht sogar ein wenig unterkühlter und konnte mich so gar nicht packen. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich das Buch zu Ende lese, habe es dann aber getan und war am Schluss doch sehr überrascht, wo diese Geschichte hingeführt hat. Dass man Lillys Geschichte eigentlich aus ihren Briefen erfährt, wird mir erst mit der Zeit so richtig klar. Leider konnte mich sowohl Paris als Lokalkolorit nicht richtig entfachen, als auch die Protagonisten. Vielleicht lag es an der Kürze des Buchs, das bei mir keine Emotionen geschweige den ein Leseerlebnis aufkam. Erst im Nachhinein ist mir klar das diese Geschichte einem entsprungenen, psychisch krankhaften Geist entsprang. Leider erfährt man auch hier alles nur recht oberflächlich, so das ich in Grunde zu keinem der Charaktere eine Sympathie entwickeln konnte. Vielleicht dann noch am ehesten zu Lilly, die mir doch in einigen Passagen recht naiv und blauäugig vorkam. Dass sie sozusagen krank war, erfährt man ja erst gegen Ende des Buchs. Armand ist ein total egoistischer, arroganter Frauenheld, der mich nur wütend macht, je länger ich das Buch lese. Seine Frauengeschichten und wie lieblos er mit Lilly umgeht, hat mich sprachlos gemacht. Selbst das Auftreten des Polizisten Clement hat mich sehr verwirrt. Erst das Ende konnte mich etwas positiver stimmen und ich konnte erst da diese ganze verworrene Geschichte verstehen. Selbst das Familiengeheimnis hat mich fassungslos wütend gemacht, besonders die Reaktion von Lillys Mutter. Auch wenn er hauptsächlich um Liebe geht, ist dies eine recht verworrene Geschichte, die mich nicht hundert Prozent überzeugen konnte. Ich hätte mir doch Einiges mehr an Tiefe gewünscht und gebe deshalb nur 2 1/2 von 5 Sterne.