Rezension

Liebe zwischen den Welten

Save Me
von Mona Kasten

Bewertet mit 5 Sternen

Ruby Bell hat keinen Sinn für Macht, Geld und Luxus. Sie ist ehrgeizig und träumt von einem Studium in Oxfort. Deshalb bleibt sie lieber unauffällig und konzentriert sich auf ihr Stipendium, das sie für das elitäre Maxton Hall College erhalten hat und wo sich die Reichen und Schönen die Klinke in die Hand geben. Leider gehört auch James Beaufort dazu, der all das verkörpert, was Ruby verabscheut. Er ist der Partykönig und Wortführer der Collegegemeinde schlechthin. Und ausgerechnet er wird Teil eines Veranstaltungskomitees, dem auch Ruby angehört. Als Ruby ein Geheimnis entdeckt, was besser nicht an die Öffentlichkeit geraten sollte, nimmt sich James ihrer an. Obwohl die beiden wie Feuer und Wasser sind und nichts gemeinsam haben, gibt es eine gewisse Anziehungskraft zwischen den beiden, die nach und nach immer mehr wächst. Wie wird Ruby damit umgehen?

Mona Kasten hat mit ihrem Buch „Save Me“ den ersten Band ihrer „Save“-Reihe vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und prickelt gleichzeitig. Die Autorin versteht es auf wunderbare Weise, den Leser in ihre Geschichten eintauchen zu lassen, wo er sich an der Seite interessanter Charaktere wiederfindet und ihnen bei ihren Gedanken, Gefühlen und ihrem Lebensweg folgen darf. Schauplatz ist diesmal ein Luxuscollege in England, wo sich die Sprösslinge reicher Familien die Klinke in die Hand geben und Jugendliche aus weniger betuchten Familien kaum zu finden sind bzw. nur über ein Stipendium der Zugang gewährt wird. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so erhält der Leser Einblick sowohl aus der Sicht von Ruby als auch von James, was einen guten Rundumblick ermöglicht. Gleichzeitig erfährt er aus erster Hand, mit welchen Problemen sowohl James als auch Ruby zu kämpfen haben und wie ihre Träume aussehen. Mona Kasten deckt hier das gesamte Gefühlsbarometer ab, denn der Leser leidet mit den Protagonisten, freut sich für sie und hofft und bangt.

Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Sie besitzen Ecken und Kanten, wirken individuell und authentisch zugleich. Der Leser kann sich mit ihnen identifizieren und gleichzeitig mit ihnen träumen. Ruby ist eine sympathische und fleißige junge Frau. Sie hat schon lange einen großen Traum, auf den sie hinarbeitet und sich durch nichts ablenken lässt. Sie kommt aus einer liebevollen Familie, deren Werte nicht durch Geld und Oberflächlichkeit bestimmt werden, sondern auf Respekt und Achtung gründen. Ruby erkämpft sich ihre Position durch Zielstrebigkeit, dabei besitzt sie Humor und ein Herz am rechten Fleck. James kommt aus einer reichen Familie und musste sich nie Gedanken über irgendetwas machen. Er wirkt arrogant und überheblich, oftmals regelrecht unsympathisch, keine Party ist sicher vor  ihm, um die Zeit totzuschlagen. Sein Leben wurde von seiner Familie schon bis ins kleinste Detail durchgeplant und verlangt von ihm, dies umzusetzen. Doch James hat auch eigene Träume und zeigt sein gönnerhaftes und snobistisches Verhalten nur nach außen hin, nach innen hat er bereits resigniert, denn er fühlt sich von den ihm auferlegten Zwängen regelrecht geknebelt. Auch die übrigen Protagonisten stützen mit ihren eigenen kleinen Episoden die Handlung und machen sie rundum gelungen.

Mit „Save me“ ist Mona Kasten ein sehr gelungener Auftakt für ihre neue Trilogie gelungen. Durch ein spannendes Finale ist der Leser gezwungen, bis zum nächsten Band auszuharren. Ein wunderschöner und romantischer, dabei keinesfalls oberflächlicher Liebesroman, der Sehnsucht nach mehr macht. Absolute Leseempfehlung!