Rezension

Lieben, Hassen und Kämpfen in Björnstadt

Wir gegen euch - Fredrik Backman

Wir gegen euch
von Fredrik Backman

Bewertet mit 3 Sternen

Nach den katastrophalen Vorfällen der vergangenen Monate hoffen die Einwohner von Björnstadt, dass wieder Normalität einzieht. 

 

Kevin hat mit seiner Familie die Stadt verlassen. Ein Teil seiner Freunde hat den Eishockeyclub gewechselt. Sie spielen jetzt für die Nachbargemeinde Hed. Peter Andersson hat sich als Club-Manager behauptet. Maya geht wieder zur Schule.

 

Alle könnten jetzt zur Ruhe kommen und vielleicht einen Neuanfang wagen. 

Aber weit gefehlt!

 

 

„Wir gegen euch“ ist der Nachfolgeband von „Kleine Stadt der großen Träume“. Ich weiß nicht, ob Fredrik Backman die Geschichte von Björnstadt schon zu Ende erzählt hat. Vielleicht folgt noch ein dritter Band.

 

Hauptthema dieses Buches ist, wie geht die kleine Stadt mit den Ereignissen der vergangenen Monate um. Gibt es eine Möglichkeit, dass die auseinander gebrochene Gemeinschaft wieder zusammen wächst? Wie werden die Bewohner mit ihren Gefühlen und den Ereignissen fertig?

 

Das Bild, das Backman dazu entwickelt, sieht düster und traurig aus. Als distanzierter Beobachter beschreibt er die Entwicklung, lässt uns an seinen Gedanken dazu teilhaben, gibt kryptische Ausblicke in die Zukunft und führt uns aber immer wieder die Vergangenheit vor Augen.

 

Fredrik Backman zeichnet ein detailliertes Bild jedes einzelnen Bewohners und Zugereisten dieser Kleinstadt. Wir erfahren den Ursprung, die Entwicklung und die Folgen der einzelnen Konflikte. Das ist interessant, manchmal auch emotional, aber in der Wiederholung auch langweilig.

 

Er erzählt diese immens komplexe Geschichte in einer Art und Weise, in der viele Leser sich fallen lassen können um darin zu versinken und sich treiben zu lassen. Dieser Schreib-bzw. Erzählstil ist leider nicht so meiner.