Rezension

liebenswert fröhliches französisches Dorfdrama

Madame Josette oder ein Dorf trumpft auf - Julia Stagg

Madame Josette oder ein Dorf trumpft auf
von Julia Stagg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wir befinden uns in den französischen Pyrenäen im Bergdorf Fogas. Im Dorfladen entdeckt Stephanie im Dunkeln einen Einbrecher und schlägt ihn nieder - mit einem alten Baguette. Dummerweise entpuppt er sich als Fabian, der Neffe von Madame Josette, der Besitzerin des Ladens. Fabian hat seinem Bankerleben in Paris den Rücken gekehrt und will im Laden mithelfen, der sich in Familienbesitz befindet. Madame Josette steht seinen Veränderungsplänen zunächst sehr skeptisch gegenüber.

Die Autorin beschreibt die Einwohner des kleinen Dorfes so liebenswert und lebendig, dass man sie sich alle gut vorstellen kann und auf der Stelle ins Herz schließt. Auch wenn sie untereinander zum Teil so ihre Differenzen haben. Im Titel heißt es zwar "Madame Josette...", aber für mich ist eigentlich Stephanie die Hauptperson. Sie ist mit ihrer kleinen Tochter Chloé vor einem brutalen Ehemann geflohen und versteckt sich gewissermaßen im Dorf. Dennoch plant sie, eine Biogärtnerei aufzuziehen. Doch sie wird sabotiert und hat Fabian im Verdacht. Josette redet mit ihrem verstorbenen Mann. Chloé übt für den Zirkus. Veronique möchte wissen, wer ihr Vater ist. Christian steht vor dem Konkurs. Lorna und Paul verleihen ihrer Auberge neuen Schwung. Auch wenn nicht jeder seine Probleme mit den anderen teilt, so gibt es doch einen großen Zusammenhalt im Dorf und man hilft einander. Man nimmt sich Zeit für Zwischenmenschlichkeit. Ein seltenes und kostbares Gut heutzutage. Es erwärmt mein Herz, davon zu lesen.

Das Ende ist recht vorhersehbar, aber es hat mir nichtsdestotrotz große Freude bereitet, den Weg zum turbulenten Finale zu verfolgen. Ich habe dieses Buch zufällig in der Buchhandlung entdeckt und es bleibt bestimmt nicht das einzige Buch, das ich von Julia Stagg lese.