Rezension

Liebenswert und humorvoll ​

Ein Junge namens Weihnacht - Matt Haig

Ein Junge namens Weihnacht
von Matt Haig

Bewertet mit 4 Sternen

Die Idee, die Lebensgeschichte des Weihnachtsmannes zu erzählen, ist eine wirklich sehr süße für ein Kinderbuch und wird von Matt Haig kreativ und liebevoll umgesetzt. Zwar sind Wichtel und der Weihnachtsmann natürlich keine neue Erfindung, doch Haig hat hier seine eigene, unterhaltsame und herzallerliebste Version der Geschichte des Weihnachtsmanns geschaffen. Die Beschreibungen von Wichtelgrund sind bunt, farbenfroh und machen auch Erwachsenen Spaß.

Zudem ist die Geschichte sehr passend für eine weihnachtliche Botschaft. Nikolas stammt aus armen Verhältnissen und erlebt eine schwere Kindheit, doch er wird, wie man anfangs bereits erahnen kann, dennoch zu einem guten Menschen, der andere glücklich machen will. Hoffnung, der Glauben an das Gute im Menschen und daran, dass das scheinbar Unmögliche möglich ist, sind wiederkehrende Themen des Buches. Nikolas‘ Geschichte mitzuerleben und die Freude an guten Taten zu teilen macht gute Laune und Nikolas und die gastfreundlichen Wichtel sind für junge Leser*innen sicher gute Vorbilder.

Das Buch ist wirklich sehr unterhaltsam geschrieben mit Humor, der sowohl für Kinder als auch für Erwachsene unterhaltsam und durchaus intelligent ist. Haig schweift öfters in süße Erklärungen und Ergänzungen ab, die gut wiedergeben, wie Kinder vielleicht denken würde. Dennoch wird der Humor dabei für Erwachsene nur selten zu albern oder flach - ein wenig „Pipi-Kaka-Humor“ ist jedoch dabei. Besonders amüsiert habe ich mich über den Runnig Gag mit der Maus und dem Käse.

Dadurch, dass Nikolas erst als Figur vorgestellt werden und seine lange Reise auf sich nehmen muss, kommt die Geschichte eher langsam in Gang, während in der zweiten Hälfte plötzlich sehr viel auf einmal passiert. Teilweise hätte ich mir eine bessere Verteilung davon gewünscht, was ausführlich und was kurz und knapp beschrieben wird.

Ein wenig erstaunt war ich auch davon, wie vergleichsweise brutal das Buch doch zwischendurch ist. So tötet Nikolas, wenn auch in Notwehr, einen Troll auf recht blutige Weise und auch eine recht wichtige Person stirbt im Laufe des Buches, sodass man, wenn man das Buch gemeinsam mit Kindern liest, nicht darum rumkommen wird, über das Thema Tod und Verlust zu sprechen. Zum Teil beißen sich diese doch recht dramatischen Ereignisse in meinen Augen mit der sonst so positiven Handlung des Buches.

Fazit

Eine liebenswerte, kreative und humorvolle Geschichte über die Kindheit des Weihnachtsmannes, die Groß und Klein in weihnachtliche Stimmung bringen wird.