Rezension

Lieber Dühnfort

Schuld währt ewig - Inge Löhnig

Schuld währt ewig
von Inge Löhnig

Bewertet mit 4 Sternen

Der Selbstmord einer jungen Frau erschüttert München. Aber war es überhaupt Selbstmord? Warum wird ein Freund der Toten kurz darauf heimtückisch ermordet? Kommissar Dühnfort und sein Team folgen der blutigen Spur eines Mörders und verstricken sich dabei in einem Netz aus Lügen, Verrat und Eifersucht.

Dühnfort – ein Kommissar meines Vertrauens.

Die Protagonisten: 

Wem Dühnfort nicht bekannt ist, dem sei gesagt: ein bodenständigeren Kommissar gibt es in der heutigen Literatur nicht. Er ist ruhig, kann sich ärgern, hat normale Probleme mit Frauen und führt seine Kollegen mit fester Hand. Manchmal denkt er viel nach, findet Feinheiten in Fällen, die niemandem sonst auffallen, und ist in sich gekehrt. Wer die Serie noch nicht kennt, wird merken, dass es kein Problem ist, diesen Fall alleine zu lesen.

Wer aber wissen möchte, wie Dühnfort sich entwickelt, wie das mit den Frauen so ist, oder warum er auf einen Friedhof schaut, wenn er auf seinem Balkon steht, der müsste von vorne Anfangen.

Achtung Spolier!

Es ist nun noch drei Bücher, schön zu sehen, dass Tino oder Gina zueinander gefunden haben. Jetzt agieren sie als Paar, müssen es heimlich tun und teilen aber offen ihre Gefühle miteinander. Ich stelle es mir schwierig vor, ein Ermittlerpaar so plötzlich zu beobachten, aber die beiden schaffen es professionell und emotional zu sein.

Alois ist auch wieder mit von der Partie. Und ich bin froh, dass der aufgestaute Frust, um Anerkennung und Ehre, kanalisiert wird und nicht dauernd angesprochen wird. Auch hier beweist die Autorin Fingerspitzengefühl.

Die Kulisse:

München und Umgebung – alles wie immer. Ein kleines Künstlerdorf, das in die Aufregung verwickelt wird. Und in dem das Leben einer Protagonisten spielt.

Die Handlung:

Die Handlung ist zum einen der Fall, den Dühnfort und Team lösen müssen. Zum anderen treffen wir auf  Zwischenepisoden: Dühnfort kauft ein Bett, eine Geigenbauerin hat Flashbacks und ein Rentner fotografiert Verkehrssünder. Alles läuft darauf hinaus, am Ende ein komplettes Bild zu ergeben.

Am Anfang war ich etwas verwirrt, könnte mit den ganzen Episoden nichts anfangen und wollte nicht wissen, welches Bett gekauft wird. Zu viele überschüssige Informationen würde ich dazu sagen. Am Ende wird es zwar wieder weniger und somit besser, aber der Anfang geriet für mich ins Wanken.

Die Gestaltung:

Die Bücherreihe ist gleich gestaltet. Es gibt Highlights auf dem Buchcovern, der Titel ist immer rot. Der neuste Fall “Verflucht seist du” fällt aus dieser Gestaltung etwas heraus.

Die Bewertung:

Ich vergebe 3-4 Bücherpunkte. Der Anfang hat mich reichlich irritiert und im Ganzen fand ich den Fall nicht so spannend wie die vorherigen: