Rezension

Liebesgeschichte mit Potenzial – aber leider voller Fehler

Auf dem Schlachtfeld der Liebe - Heather Graham

Auf dem Schlachtfeld der Liebe
von Heather Graham

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum geht’s?

Im Jahr 1862 ist der Sezessionskrieg in vollem Gange und entzweit nicht nur alte Freundschaften, sondern auch ganze Familien. Um das Leben ihrer besten Freundin Alaina zu retten, die sich als Spionin dauerhaft in Gefahr bringt, schlägt sich Generalstochter Risa Magee bis hinter die feindlichen Linien durch. Dort stößt sie auf eine Patrouille der Rebellen und wird prompt gefangen genommen – Von Jerome MacKenzie, dem Vettern ihres ehemaligen Verlobten Ian, der ihm unglücklicherweise zum Verwechseln ähnlich sieht.

 

Meine Meinung

Liebesgeschichten in einem historischen Setting finde ich eigentlich immer spannend, was vor allem an der Kombination aus Romantik und geschichtlichen Ereignissen liegt. Dementsprechend gespannt war ich auf diese Geschichte, die mitten im Amerikanischen Bürgerkrieg angesiedelt ist.

Dramaturgisch gut gewählt fand ich zunächst einmal, dass die beiden Protagonisten im Krieg auf unterschiedlichen Seiten stehen und diese Positionen auch vehement verteidigen. Dass Jerome und Risas verflossene Liebe Ian dann auch noch fast identisch aussehen, hat der Konstellation dann noch ein wenig mehr Potenzial verliehen. Leider hatte ich beim Lesen dann nicht das Gefühl, dass dieses Potenzial vollständig ausgeschöpft werden konnte.

Die Beziehung der Protagonisten zueinander hatte natürlich einen denkbar schlechten Start – wer wird schon gerne gefangen genommen und gegen seinen Willen irgendwo festgehalten, völlig unabhängig davon ob man sich gerade mitten in einem Bürgerkrieg befindet. Doch auch jede weitere ihrer Begegnungen hat mich irgendwie daran zweifeln lassen, das die beiden noch zusammen finden würden. Als dann plötzlich von Liebe die Rede war, war ich mehr als nur überrascht. Gefühlstechnisch kam das bei mir nämlich überhaupt nicht an, und nachvollziehbar fand ich diese urplötzliche 180 – Grad – Wendung auch nicht wirklich.

Erst zum Ende hin kamen dann vermehrt Momente auf, in denen die Funken nicht ausschließlich durch Hass und Rachedurst motiviert gesprüht haben – Für mich war das aber vom Zeitpunkt her leider viel zu spät, um die Geschichte wirklich gut finden zu können.

Was mich dann leider fast noch massiver gestört hat, waren die vielen Tippfehler. Zu Anfang konnte man da ja noch drüber hinweg sehen, als dann aber auf einmal ganze Namen in obskure Buchstabengebilde verwandelt wurden und völlig zusammenhanglose Zeichen mitten im Text auftauchten, habe ich mir schon die Frage gestellt, ob das Buch vor der Veröffentlichung noch einmal vernünftig korrigiert wurde.

 

Fazit

So spannend wie ich die Idee hinter der Geschichte auch fand, die Umsetzung hätte deutlich besser sein können. Von den Gefühlen der Protagonisten kam leider kaum etwas zum rechten Zeitpunkt bei mir an, und die Masse an Tippfehlern im Text konnte ich irgendwann einfach nicht mehr überlesen. Insgesamt fand ich das sehr schade, denn vom Grundprinzip her hätte mich das Buch eigentlich begeistern können.

Dafür gibt es von mir dreieinhalb Bücherstapel.