Rezension

Liebesroman mit ernstem Hintergrund

Die Morgengabe - Eva Ibbotson

Die Morgengabe
von Eva Ibbotson

Eva Ibbotson erzählt in ihrem Roman "Die Morgengabe" aus einer dramatischen Zeit. Die Wiener Studentin Ruth Berger wird 1938 von dem englischen Professor Quinton Somerville mittels einer sogenannten Passehe nach London gebracht und damit gerettet - denn unter ihren Vorfahren gibt es Juden. Ihre Eltern und viele andere Menschen sind bereits emigriert. In London müssen sie sehen, wie sie sich mit Arbeit über Wasser halten können. Krieg liegt in der Luft.

Die Passehe sollte wieder aufgelöst werden und jeder der beiden Beteiligten seiner Wege gehen. Doch die Liebe geht oft seltsame Wege - trotz vieler Verwicklungen und Missverständnisse finden beide zueinander.

Ibbotson hat mit viel Einfühlungsvermögen eine Liebesgeschichte erzählt, die zutiefst anrührt und auch den Blick auf die Zeitumstände nicht vergisst. Sie taucht tief in die Gefühle und Empfindungen der Protagonisten ein und weiß alles gut und spannend zu schildern. Man kann sich in die Emigranten sehr gut einfühlen; die Denkweise der Engländer wird gut dargestellt. Und was Ruth empfindet, wie sie sich zurecht findet, dies alles wird sensibel erzählt.

Der Roman ist wirklich lesenswert.