Rezension

Liebestot?

Liebestot - Brigitte Blobel

Liebestot
von Brigitte Blobel

Bewertet mit 4 Sternen

Die Autorin Brigitte Blobel widmet sich in einigen ihren Werken (es werden im Buch noch weitere vorgestellt) ernsthaften Themen die in der heutigen Jugend mehr als brisant sind. In den Medien werden wir immer wieder mit diesen Themen konfrontiert. Vergewaltigung, Komasaufen, Mobbing oder wie in diesem Band der Freitot.

Der 18-jährige Noah verspürt eine tiefe Sehnsucht danach seinem Leben ein Ende zu setzen. Doch er will nicht sang- und klanglos von der Bühne seines Lebens abtreten, sondern mit einer großen Fangemeinde und die findet er am besten, wenn er einen, besonderen Freitot wählt. Er entscheidet sich für einen Liebestot. Zwei Liebende die zusammen den Freitot in den schottischen Highlands wählen. Als Partnerin dafür findet er die 17-jährige Merle, die glaubt mit ihm und seinen Freunden einen schönen Urlaub zu verbringen. Doch schon am Flughafen muss sie feststellen, dass sie und ihr Facebook-Freund wohl nur zu zweit die Reise begehen werden. Nach und nach bemerkt sie Seiten an Noah, die sie über Facebook nicht bemerkt hatte. Doch, als sie versteht, was geschehen wird, könnte es schon zu spät sein. Werden die beiden den Liebestot begehen? Oder werden die Beamten, die durch ein Fundstück auf Noahs Blog aufmerksam werden, diesen Verhindern können?

Das Cover des Buches und auch seine Gestaltung finde ich persönlich sehr ansprechend. Allerdings, auch wenn ich den Begriff Liebestot verstehe, finde ich ihn als Titel etwas gewöhnungsbedürftig. Gewöhnungsbedürftig waren für mich auch die Zeitsprünge, denn obwohl wir bei jedem neuen Kapitel erfahren wann und wo es stattfindet und wir an den unterschiedlichen Schriftarten auch den Unterschied der Handlungsstränge ausmachen können. Denn es beginnt natürlich mit Merle und Noah, dann aber kommt ein Sprung und eine spätere Handlung (die die Polizei ins Spiel bringt) beginnt, dann springen wir in der Zeit wieder zurück zu den aktuellen Erlebnissen von Merle und Noah. Diese zwei Zeiten bewegen sich aufeinander zu, was eigentlich ein schlauer Zug des Buches ist. Nur am Anfang war es für mich erst einmal ungewohnt.

Die Autorin hat das Thema gut umgesetzt und die Handlung ist spannend geschrieben. Da das Buch in Schottland und in Deutschland spielt, sind einige der in Schottland spielenden Gespräche teilweise auf Englisch. Mir persönlich hat dies gut gefallen, allerdings kann es einen Leser mit schlechten Englischkenntnissen verwirren.

Meiner Meinung nach hat die Autorin ein wichtiges Thema aufgegriffen und zeigt darin auch, auf was in Familien falsch laufen kann und wie Dinge aus dem Ruder laufen können. Ich denke es wird nicht das letzte Buch von ihr gewesen sein, dass ich lese.