Rezension

Lieblingsbuch!

Der freundliche Mr. Crippen - John Boyne

Der freundliche Mr. Crippen
von John Boyne

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Im Sommer 1910 steht Scotland Yard vor einem unlösbaren Fall: Im Haus des allseits beliebten Mr Hawley Crippen wird die grausam zerstückelte Leiche seiner Frau gefunden. Von Crippen selbst fehlt jede Spur ... John Boyne erzählt meisterlich die spannende Jagd nach einem mutmaßlichen Mörder, die sich 1910 in London und auf einem kanadischen Passagierschiff so wirklich zugetragen hat...(Klappentext)
 
Meine Meinung:

Wir stechen in See, mit der Montrose, Richtung Kanada. Die Menschen an Board können alle ihre eigene Geschichte erzählen, doch einer, eine ganz Besondere. Die Erzählung beginnt im Jahre 1910, mit der Fahrt auf der Montrose, dieses Jahr ist der rote Faden der Geschichte. Der zweite Strang der Geschichte ist das Leben Hawley Crippens, von Kindesbeinen an. Der dritte untergemischte Zeitstrang berichtet von Inspector Drew und Louise. Die Kapitel sind mit Jahreszahlen versehen und sehr gut auseinander zu halten. Nach wenigen Seiten wollte ich wissen was es mit Crippen auf sich hat.
 
Auch wenn das Leben selbst diese Geschichte geschrieben hat (sie basiert auf einer wahren Begebenheit) schafft es Boyne einen zu fesseln. Ich habe gegrübelt und gegrübelt: Ist Mr. Crippen nun freundlich? Was ist genau passiert?
Mit britischem schwarzem Humor zog mich der Autor absolut in den Bann. Die Zeitwechsel sind sehr gut gewählt und halten sie Spannung dauerhaft oben.
 
Hawley, Ethel und Drew sind meine Favoriten der Geschichte. Makabere Kreaturen, die alle möglichen Gefühle in einem hervorrufen. Doch auch Cora, egal wie schrecklich diese Person sein mag, hat mich fasziniert. Ich war den Personen der Geschichte so nah, dass ich sie atmen gehört habe - etwas was Boyne immer wieder schafft bei mir.
 
Meinen Lobeshymnen auf Boyne kann ich den Schreibstil noch anhängen. Makaber, humorvoll, gruselig und mitreißend. Boyne holt mich mit seinen Worten immer ab. An dieser Stelle auch ein kleines großes Kompliemnt an den Übersetzer Werner Löcher-Lawrence - er hat einen wundervollen Job gemacht.
 
Mir fällt nicht viel mehr ein als wow! Das Ende kommt weder unerwartet, noch erwartet. Man sieht das Ende auf das sie Geschichte zusteuert und saugt nur so die Sätze in sich auf. Ich finde den „Abschluss“ zu dem alle Personen kommen wundervoll gewählt. Sie alle warten auf das „Ergebnis“ an dem Ort, an welchen sie die Geschichte des Buches führte. Ich habe mich nur schweren Herzens von all diesen skurrilen, fraglichen und seltsamen Personen verabschiedet.

Mein Fazit:

Das Buch ist von nun an auf meiner „Lieblingsbücher-Liste“. Nicht nur die Geschichte trifft genau meinen Geschmack, sondern auch der großartige Schreibstil Boynes. Das Buch ist es definitiv wert gelesen zu werden! Eine gaaaanz dicke Leseempfehlung! In einer Verfilmung könnte ich mir übrigens wunderbar Johnny Depp vorstellen.