Rezension

Lieblingsbuch-Alarm!

On the Island. Liebe, die nicht sein darf - Tracey Garvis Graves

On the Island. Liebe, die nicht sein darf
von Tracey Garvis Graves

Worum geht’s?

Die junge Lehrerin Anna soll den sechzehnjährigen T.J. im Feriendomizil seiner Eltern unterrichten, doch auf ihrem Hinflug hat der Pilot einen Herzinfarkt und sie stürzen irgendwo in den Malediven ab. Die beiden schaffen es gerade so sich auf eine verlassene Insel zu retten, wo ein Kampf ums Überleben beginnt. Die Hoffnung auf Rettung wird jeden Tag geringer, aber dafür wachsen die Gefühle füreinander. Aber eine Liebe wie diese darf nicht sein, oder?

 

Schreibstil

Fesselnd bis auf die letzte Seite, so würde ich ihren Schreibstil beschreiben. Das Buch ist immer abwechselnd aus T.J.s und Annas Sicht geschrieben, was einen tollen Einblick in die Gefühlswelt beider gegeben hat. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die beiden Stimmen ruhig noch ein bisschen unterschiedlich hätten ausfallen können, aber in den meisten Fällen habe ich das Buch so sehr genossen, dass ich es in wenigen Stunden durchgelesen habe.

 

Meine Meinung

Die Idee, die hinter dem Buch steckt, hat mich schon gereizt, als ich es zum ersten Mal bei englischen Bloggern und Booktubern entdeckt habe. Als es dann auf Deutsch erschien und so viele liebe Bloggerkollegen begeistert davon waren, musste ich es lesen.

Dabei ist es nicht einmal die Idee, zwei Menschen mit einem relativ großen Altersunterschied zu einem Paar zu machen, die mich interessiert hat, sondern das Überleben auf einer Insel.

Und es war genauso, wie ich mir das Buch ausgemalt habe – nein, eigentlich sogar besser. Die Geschichte beginnt an ihrem Abflugtag in Chicago. T.J. findet seine Lehrerin zwar heiß, aber er würde nie im Traum daran denken, dass sich mal etwas mit ihr entwickeln würde. Er hat gerade erst das Hodgkins-Lymphom bekämpft und deswegen so viel Stoff in der Schule verpasst, dass er eine Nachhilfelehrerin über die Sommerferien braucht.

Anna nutzt die Chance, um ihren langjährigen Freund zu entfliehen, der sie immer noch nicht nach dem Ja-Wort gefragt hat. Sie ist längst bereit für eine Familie, umso schlimmer für sie, als sie plötzlich mit einem Jugendlichen auf einer Insel strandet und die Sicht auf Rettung verschwindet gering ist.

Gemeinsam bauen sie sich in den folgenden Jahren ein Leben auf der Insel auf. Hier hätte ich mir manchmal gewünscht, dass tiefgründigere Gespräche zwischen den beiden stattgefunden hätten, dass sie über das Leben philosophieren und mehr von Träumen und Ängsten sprechen. Gerade als Lehrerin hätte ich von Anna erwartet, dass sie mit T.J. über ihre Lieblingsbücher spricht oder dass sie andere, interessante Gespräche führen, die sie beide nach vorne bringen.

Versteht mich nicht falsch, das Buch empfand ich trotzdem als tiefgründig und wunderschön, aber es hätte eben noch diesen Tick besser sein können, wenn es länger und einen Hauch „philosophischer“ gewesen wäre.

Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht zu sehen, wie sich die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten entwickelt. Anna, die immer dagegen ankämpft, weil er noch so jung ist, und T.J., der sich längst mit der Situation abgefunden hat und sich so sehr in seine Lehrerin verliebt, dass er selbst nach einer Rückkehr, wenn diese denn stattfinden sollte, niemals auf die Idee käme, sie zu verlassen.

 

Fazit

Ich möchte nicht zu viel über den Verlauf des Buches verraten, aber ich kann euch sagen, dass mich die Geschichte wahnsinnig glücklich gemacht hat und ich sicher noch lange Zeit an das Buch denken werde. On the Island gehört jetzt schon zu meinen absoluten Jahreshighlights!