Rezension

Life can be so easy, aber nicht auf der Mythos Academy

Frostnacht - Jennifer Estep

Frostnacht
von Jennifer Estep

Life can be so easy, aber nicht auf der Mythos Academy

Nach dem letzten Angriff der Schnitter und des von Logan versuchten Mordanschlags auf Gwen, als er nicht Herr seiner Sinne war, ist er nicht mehr aufgetaucht. Mit ihren gemeinsamen Freunden hat er Kontakt, denen jedoch verboten, ihr etwas zu verraten. Dabei brennt es ihr auf der Seele zu erfahren, wo er sich aufhält und noch viel wichtiger, wie es ihm geht mit seinen Schuldgefühlen.

Gwen macht eine schreckliche Zeit durch, schlimme Alpträume plagen sie und sie könnte Logans Schulter zum Anlehnen jetzt mehr denn je brauchen. Doch er reagiert nicht, stattdessen bereitet er ihr ihren allerersten richtigen Liebeskummer. Vic und Nyx sind immer an ihrer Seite, sobald sie ihr Zimmer verlässt. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verstärkt, überall auf dem Gelände der Mythos Acadamy patroullieren Wachen zum Schutz der Schüler. Ihre sarkastischen Sprüche und inneren Monologe hat Gwen trotz all der Trauer um Logan und Angst vor den Schnittern nicht verloren.

Ich schob meine Flasche vorsichtig ein Stück zur Seite und drehte sie so, dass das Etikett Richtung Bibliothek zeigte. Damit wollte ich sicherstellen, dass ich die Getränke auseinanderhalten konnte. Ich hatte keine Lust, aus Versehen Nickamedes’ Bazillen zu schlucken. Dabei konnte ich mir sicher etwas Schreckliches einfangen, wie, na ja, zum Beispiel Pünktlichkeit. (Gwen)

Der nächste Anschlag der Schnitter sollte Gwen treffen, haben sie nun die Gewissheit, dass sie Nikes Champion ist. Doch durch einen Zufall trifft es nicht sie, sondern einen anderen lieb gewonnenen Protagonisten. Es gibt nur eine Möglichkeit dieser Person zu helfen, das Gegengift muss gefunden werden und das erfordert eine gefährliche Reise. Schuldgefühle plagen Gwen, sollte es ja schließlich sie selbst treffen und sie macht sich auf den Weg mit ihren Freunden, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um zu helfen. In diesem Abenteuer warten nicht nur die Schnitter Lokis auf sie sondern auch dunkle Geheimnisse ihrer Vergangenheit von denen sie noch nichts ahnt.

Dieser Band ist deutlich fantasylastiger als seine Vorgänger und ich habe zum ersten Mal das Gefühl gehabt, nicht richtig in die Geschichte hinein finden zu können. Sie lief mir zu sachte dahin, auch wenn sie viel offenbart über Gwens Familie, was mich doch sehr überraschte und auch viele mythologische Elemente in sich vereint. Eine paar Szenen erinnerten mich ein wenig an die Harry Potter Bücher. Für meinen Geschmack und verglichen mit den anderen Teilen dieser Reihe ist dieses Buch bisher der schwächste Teil. Die Autorin hätte sicherlich noch mehr Dramatik einbringen können, die sie sich wahrscheinlich nun für einen fulminanten Abschluss aufbewahrt. Dennoch sind ihr Schreibstil und die Art wie sie ihre Protagonisten zum Leben erweckt, für mich etwas besonderes. Seit Harry Potter fühlte ich mich in keiner Buchreihe so wohl.

Spartaner hatten die unheimliche Fähigkeit, jede Waffe – oder jeden Gegenstand – hochzuheben und sofort zu wissen, wie man jemanden damit umbringen konnte. In Olivers Händen war die Tastatur so tödlich wie eine Streitaxt.

Viele detailliert beschriebene Kampfszenen gab es auch hier mal wieder. Besonders gefallen hat mir die Szene im Zug, die mich ein wenig an Sherlock Holmes oder in 80 Tagen um die Welt erinnerte.

Klirr-klirr-klong!

Fazit: Mehr Fantasy und Mythologie, aber weniger Dramatik. Bisher der schwächste Teil der Reihe, nun erwarte ich einiges vom letzten Band.

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