Rezension

Life on Mars?

Der Marsianer - Andy Weir

Der Marsianer
von Andy Weir

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Menschheit hat Weltraummissionen zum Mars möglich gemacht: Nun ist bereits das dritte Team der Ares-Missionen auf dem roten Planeten gelandet. Doch ein starker Sturm zwingt sie zum überhasteten Aufbruch. Dabei wird der Astronaut Mark Watney vom Rest des Teams getrennt und verletzt. Sein Raumanzug meldet keine Lebenssignale mehr. Die Crew fliegt ohne ihn zurück zum Raumschiff „Hermes“.

Doch Watney ist nicht tot und schafft es dank Notfallmaßnahmen, sich in die zurückgelassene Wohnkuppel zu retten. Er muss sich jetzt aufs Überleben einrichten, denn die nächste Marsmission wird erst in anderthalb Jahren eintreffen....

Wie lebensfeindlich der Weltraum und die anderen Planeten unseres Sonnensystems sind, wie gefährlich die bemannte Raumfahrt nach wie vor ist, darüber macht sich heutzutage kaum jemand Gedanken. Andy Weir hat es mit seinem spannenden Sci-Fi-Roman geschafft, diese Faszination, die die Anfänge der Raumfahrt in den Sechziger Jahren hatte, mit einem klassischen Survivaldrama zu verbinden. Heraus kommt ein Roman mit einer neuartigen Idee, der aber sehr wohl im Rahmen des Möglichen liegt.

Der Autor hat den Stand der Technik hervorragend recherchiert, was man als Leser sehr schnell merkt und sich gewaltig anstrengen muss, bei den technischen, chemischen und physikalischen Details nicht abgehängt zu werden. „Der Marsianer“ erfordert schon einiges an Mitdenken beim Leser, die sehr detaillierten technischen Beschreibungen sind aber auch sein einziger Nachteil. Doch ohne diese Details kann man Mark Watneys Bemühungen, in der lebensfeindlichen Atmosphäre des Mars auszuharren, nicht genügend wertschätzen. Auch der monatelange Transport der Versorgungsgüter zu unserem Nachbarplaneten war mir vorher nicht bewusst.

Aufgelockert wird die Handlung aber durch die Ironie und die lockeren Sprüche des Astronauten. Watney ist so pragmatisch und genial, dass für Jammerei keine Zeit bleibt. Ein überaus lebensbejahender Charakter, der die Handlung über weite Strecken gut alleine tragen kann.

Zur Abwechslung bekommt man dann aber auch die Bemühungen der NASA zur Rettung Watneys auf der Erde sowie die Reaktionen seines Teams auf der „Hermes“ mit.

Der Ausgang der Handlung ist ungewiss, so dass sich das Buch gegen Ende zu einem wahren Pageturner entwickelt. Neben einigen Botschaften über die Menschheit hat mir „Der Marsianer“ vor allem eine große Wertschätzung für unseren kleinen blauen Planeten vermittelt. Mit der Erde müssen wir behutsam umgehen, sie ist unsere natürliche Umgebung und ohne die sie kann die Menschheit nicht leben.