Rezension

Light trees

Bell und Harry
von Jane Gardam

Bewertet mit 4 Sternen

Harrys Familie will dem hektischen Stadtleben in London entfliehen, und so verbringen sie ihre Ferien unweit des Lake Districts in einem Farmhaus names „Light Trees“. Das ist seit ewigen Zeiten in Besitz von Bells Familie, und so freunden sich die Jungs schnell an. In jeden Ferien erneuern sie diese Freundschaft aufs Neue, und so gehen die Jahre dahin.

Jane Gardams Roman erzählt episodenhaft die Erlebnisse der zwei Familien. Es sind kleine, alltägliche Ereignisse, aber auch große Umbrüche, die beleuchtet werden. Allen gemein ist, dass die Autorin alles unglaublich lebendig erscheinen lässt. Man riecht die Sommerblumenwiese, hört den Bach rauschen, ebenso wie man die klirrende Kälte in den Wintermonaten fühlt. Eigentlich kommt der Roman gar nicht so sprachgewaltig daher, aber jedes Wort ist dafür wohldosiert eingesetzt, sodass die Wirkung sehr groß ist. Mir haben die Geschichten rund um Bell und Harry ganz gut gefallen, vom kindlich-unschuldigen Abenteuer bis hin zu Ereignissen im Erwachsenenalter; jede Episode hat ihren eigenen besonderen Charme, der nicht nur Feriengefühle vermittelt, sondern auch immer wieder den Ernst des Lebens durchblitzen lässt. Ein wirklich schöner Roman, der sich auch gut in kleinen Häppchen lesen lässt.