Rezension

Lilac und Tarver

These Broken Stars - Lilac und Tarver
von Amie Kaufman Meagan Spooner

Inhalt:

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Kriegsheld Tarver befindet sich gerade auf dem Partydeck des namhaften Raumschiffes Icarus, als er Zeuge eines Zwischenfalls wird. Ein auffallend einfach gekleideter Mann belästigt ein Mädchen der High-Society. Tarver möchte gerade einschreiten, doch zwei Offiziere kommen ihm zuvor. Das Mädchen will ihm nicht mehr aus dem Sinn gehen. Er wagt daher einen kleinen Flirt, wird aber barsch zurückgewiesen.
Bald erfährt Tarver auch, warum Lilac, so der Names des Mädchens, ihn mit dieser „kalten Dusche“ vorliebnehmen lies. Ihr Vater ist der Erbauer des Schiffs und verbreitet Schrecken und Ehrfurcht bei Freund und Feind. Er ist sehr vereinnahmend und überbehütend. Der Vater ist so eifersüchtig, dass er ihr Bekanntschaften nicht erlaubt.
Doch das Schicksal hat anderes mit Tarver und Lilac im Sinn: Eine Erschütterung fährt durch den Rumpf des Schiffes. Der Alarm wird ausgerufen. Alle Passagiere rennen wild durcheinander. In diesem Gewirr, getrennt von ihren Freundinnen, befindet sich auch Lilac.
Als sie schließlich eine der Rettungskapseln erreichen, bleibt Lilac und Tarver kaum etwas anderes übrig, als sich diese zu teilen. Gemeinsam stranden die beiden auf einem unbekannten und verlassen wirkenden Planeten. Doch die Einsamkeit wird bald ihr kleinstes Problem sein.

Wichtigste Charaktere:

Lilac ist es gewohnt, unter dem Schutz ihres Vaters zu stehen. Sie weiß, dass dieser keine Männerbekanntschaften duldet. Folglich hat sie sich eine überhebliche und abweisende Art zugelegt, was wiederum ihre Umgebung oft vor den Kopf stößt.

Tarver ist in Kürze zu einem ranghohen Offizier aufgestiegen. Seine Fähigkeiten beim Militär helfen ihm oft dabei Entscheidungen zu treffen und Gefahrensituationen durchdacht zu begegnen. Lilac begegnet Tarver mit einer Mischung aus Zu- und Abneigung. Und dennoch kann er nicht anders, als das Mädchen schützen zu wollen.

Welt:

Amie Kaufman und Meagan Spooner entführen euch in eine dystopische Zukunft.
Hier gibt es Tabletts, die durch die Luft schweben und von denen man sich als Gast bedienen kann.
Planeten wurden zum Teil terraformiert oder aber sie werden noch bewohnbar gemacht.
Gereist wird hier mittels Raumschiff oder aber mithilfe eines holografischen Projektors. Mit letzterem kann man sich zum Beispiel in Schneelandschaften oder auch in einen Tropen versetzen. Sonnenbrand inklusive.

Schreibstil:

These Broken Stars beginnt bereits sehr spannend. Noch während der Leser sich mit dem Szenario und den Charakteren anfreundet, wird er mit den ersten Konflikten und Problemen konfrontiert.
Auch über die Seiten hin ebbt diese Spannung nicht ab. Das liegt an einem spannenden Plot, sauberer Schreibarbeit, an ein paar unerwarteten Wendungen und nicht zuletzt an den präsentierten Liebeswirren.
Allein das Hin und Her zwischen den Protagonisten und die verbotene Liebe sorgt hier für genügend Feuer.
Aus wechselnden Perspektiven folgt ihnen die Erzählerin. Zum einen aus der Sicht von Tarver, zum anderen aus der von Lilac. Hierdurch bekommt der Leser gezielt Einblicke in die Gedanken der beiden Protagonisten selbst. Er merkt, wie nahe sich die beiden in Wirklichkeit sind. Demgegenüber sind es, welch Kontrast zu ihrem Innenleben, Widerspruch und Unverständnis die sie voneinander erfahren.
Sehr interessant gestalten sich auch die Kapitelanfänge. Jedes Kapitel wird mit einem kurzen Verhörausschnitt begonnen, in dem sich Tarver vor einer höheren Instanz behaupten muss. Schnell begreift man als Leser, dass die auf den folgenden Seiten dargestellten Erinnerungen sich nicht immer mit dem decken, was Tarver seinem Gegenüber erzählt. Er lügt. Doch warum, welche Folgen wird das für ihn haben und wer verhört ihn da überhaupt?

Fazit:

These Broken Stars ist ein durchweg spannender Roman mit starken Charakteren und einer gelungenen Lovestory. 
Das Zukunftsszenario wird sehr sehenswert in Szene gesetzt.
Unerwartete Wendungen, Konflikte, die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen den Protagonisten und ein flüssiger Schreibstil sorgen dafür, dass der Leser den Roman nicht mehr aus der Hand legen kann und geradezu an den Seiten klebt.
Ich empfehle diesen Roman Lesern, die eine fantastische Geschichte mit einer schönen Lovestory lieben und dabei auch auf Spannung und unerwartete Wendungen nicht verzichten möchten.

Buchzitate:

Die Wut gibt mir Sicherheit. Ich kann es mir nicht erlauben irgendetwas anderes zuzulassen. Meine Wut ist ein Schutzschild, ohne sie würde ich zerfallen.

Über den Tod spricht man nicht, wenn er hinter einem geliebten Menschen lauert. Man will schließlich nicht, seine Aufmerksamkeit erregen.