Rezension

Literaturperle, nicht nur für Katzenliebhaber

Das Geschenk eines Regentages -

Das Geschenk eines Regentages
von Makoto Shinkai

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wir alle kämpfen hin und wieder mit dem Gefühl der Einsamkeit - geliebte Menschen verlassen uns auf die eine oder andere Weise - oder damit, den gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden - auf der Arbeit, in Schule oder Uni oder privat. Auch die Protagonisten in diesem Buch kämpfen gegen diese Gefühle an und drohen daran zu zerbrechen. Ihre Rettung kommt unverhofft… in Form vier streunender Katzen, die ihren Menschen aus ihrer Isolation helfen und ihr Leben nachhaltig beeinflussen und verändern.

„An jenem Regentag vor langer Zeit hatte ich selbstgerecht geglaubt, ich hätte Chobi gerettet. Eigentlich aber war ich die Gerettete.“ (Miyu, S. 252)

Die vier episodischen Erzählungen, abwechselnd aus Perspektive von Katze und Mensch erzählt, geben uns Einblicke in ihr gemeinsames Zusammenleben und die kleineren und größeren Dramen ihres Alltags. Schnell wachsen einem die Charaktere, Zwei- wie Vierbeiner, ans Herz und teilt mit ihnen Freud und Leid. Die Fäden des Schicksals führen schließlich alle (menschlichen) Helden zusammen und einen jeden zu seinem persönlichen Happy End.

„Das Geschenk eines Regentages“ ist ein wunderschönes Buch über die Beziehung zwischen Mensch und Tier, aus der sich Nähe, Trost, Zuwendung und Geborgenheit schöpfen lassen und die manchmal auch unerwartet einen entscheidenden Einfluss auf das Schicksal nehmen kann, z. B. indem sie als Kontaktstifter fungiert. Der Einfluss der Anime- bzw. Manga-Vorlage auf den Erzählstil ist unverkennbar, was diesem einen charmant-eigenwilligen Touch verleiht. Die zärtliche Sprache, sowie der sehr bildhafte und fließende Schreibstil, machen es zu einer kleinen, kurzweiligen Literaturperle, die dem Leser auch mit so manchem, philosophischen Ansatz aufwarten kann.