Rezension

Locked Room Mystery im Telegrammstil

Rain Dogs - Adrian McKinty

Rain Dogs
von Adrian McKinty

Bewertet mit 3 Sternen

Noch immer ist Sean Duffy Polizist in Belfast. Noch immer toben Unruhen auf den Straßen und noch immer setzen Duffy und seine Kollegen Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel. 
Da bekommt es Sean Duffy – zum zweiten Mal in seiner Karriere – mit einem „Locked Room Mystery“ zu tun: Eine junge Reporterin stürzt in den Burghof von Carrickfergus Castle, während sich außer ihr niemand in der Burg aufhält und so kann es sich eigentlich nur um Selbstmord gehandelt haben. Wirklich? 

Nach „Der katholische Bulle“ war dies nun mein zweiter Kriminalroman aus der Sean-Duffy-Reihe von Adrian McKinty. Dabei habe ich einige Bände der Reihe ausgelassen, aber nicht das Gefühl gehabt, wirklich etwas versäumt zu haben. Jedenfalls konnte ich dem Geschehen mühelos folgen. 

Wie schon im „katholischen Bullen“ erweckte der Autor für mich die Zeit der Troubles in Nordirland zu neuem Leben. So weit – so gut. Doch dieses Mal kam mir der tägliche Kampf mehr wie ein Nebenschauplatz vor, den der Autor hier und da einstreut, um den Leser daran zu erinnern, unter welchen äußeren Bedingungen Sean und seine Kollegen arbeiten. Ansonsten treibt er seine Protagonisten und damit mich als Leser zum Teil in einem Telegrammstil durch die Geschichte, der mir alsbald auf die Nerven ging. Und nach dem x-ten Glas Whisky Gimlet war Sean als Säufer bei mir „unten durch“. 
Bei der Aufklärung des Falles dagegen scheinen sich Duffy und seine Kollegen in Streitigkeiten über die Zuständigkeit verschiedener Behörden zu verheddern und wieder hat mir die finale Lösung nicht wirklich gefallen.