Rezension

Locker-leichte Romance mit ein bisschen Südstaatenflair...

Liebe ist kein Beinbruch - Stephanie Bond

Liebe ist kein Beinbruch
von Stephanie Bond

Bewertet mit 5 Sternen

Tränen überstiegen seine Fähigkeiten. Die Gründe, aus denen Männer weinten, ließen sich an einer Hand abzählen: der Gewinn im Endspiel um den Superbowl, die Niederlage im Endspiel um den Superbowl, zu scharfe Soße, der Verlust des Lieblingsköders. Die Gründe, aus denen Frauen weinten, waren unbegrenzt und rätselhaft...

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10 Jahre ist es jetzt her, seit ein Tornado das kleine Städtchen Sweetness dem Erdboden gleichgemacht hat - und da es mit der Wirtschaft schon lange bergab ging, hat man den Landstrich einfach aufgegeben.

Bis die drei Armstrong Brüder in ihren Heimatort zurückgekehrt sind, im Gepäck ein Konzept, das sowohl die Behörden als auch einen ganzen Trupp Männer überzeugt hat, mit dem Wiederaufbau zu beginnen.

Doch so ein Neuanfang ist ein sehr langwieriges Projekt und das "allein unter Männern" verliert so langsam seinen Reiz und ohne Frauen (und Babys) wächst ja auch keine Stadt...

Und so überzeugt Porter, der jüngste Spross, seine Brüder davon, eine Zeitungsannonce aufzugeben. Gesagt - getan, doch niemand weiß, ob das überhaupt funktioniert. Während Porter wieder einmal auf dem Wasserturm Ausschau hält, rollt tatsächlich eine ganze Karawane Frauen an. Und Porter, der stürzt in seiner Hektik glatt vom Turm...

Wie schön, dass sich unter den Frauen auch eine junge Ärztin befindet. Wie schade, dass sie so unscheinbar und so gar nicht seinem Beuteschema entspricht...

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Zu Beginn war ich doch einige Seiten lang etwas irritiert, da ich von der Thematik her nicht damit gerechnet hatte, dass der Roman im Hier und Jetzt spielt. Immer auf eine dezente Zeitangabe wartend, kam die prompt in Erwähnung des Hurricanes Katrina in New Orleans. Aber trotzdem hat es gepasst, ich konnte mir die Story mit dieser ominösen Annonce auch in der heutigen Zeit gut vorstellen. Etwas überzogen vielleicht, aber in diesem Genre auch nicht wirklich unüblich.

Ein bisschen lebt das Buch auch von diesem tollen Setting: irgendwo im nirgendwo - mit grade mal der Grundversorgung. Ich hatte es bildlich vor Augen, der einsam aufragende Wasserturm, überall dieser rote Sand und vor allem die echten Kerle, die sich nicht von einer Frau behandeln lassen wollen.

Dieser Roman hat alles, was eine leichte, aber trotzdem schöne Frauenlektüre braucht: Mauerblümchen, Frauenfreundschaften, sexy männliche Protagonisten, eckige, manchmal auch leicht schrullige, aber vor allem liebenswerte Charaktere, hier und da ein paar ernstere Zwischentöne und jede Menge Emotionen. Der Schreibstil liest sich angenehm und flüssig.

Wer eine tiefgründige Lektüre erwartet, ist hier natürlich falsch (aber ich denke, das drückt schon das doch eher abschreckende Cover ziemlich deutlich aus), dafür bekommt man eine sehr unterhaltsame und wenn auch nicht neue, doch interessante Liebesgeschichte geboten, die ganz viel Potential für Folgebände mitbringt, denn hier konzentriert sich Stephanie Bond allein auf Porter. Ich freue mich schon sehr auf Kendrall s Geschichte, der mittlere Bruder, der im nächsten Teil die Hauptrolle spielt.

Fazit: Für alle Fans von S. Mallery oder K. Higgins eine tolle Bereicherung. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt.