Rezension

lockerleichte Story, aus der man viel mehr hätte machen können.

Sommertage auf Capri - Roberta Gregorio

Sommertage auf Capri
von Roberta Gregorio

Bewertet mit 3 Sternen

Roberta Gregorio – Sommertage auf Capri

 

Veila fühlt sich von ihrem Freund in Deutschland vernachlässigt, sie investiert alles in ihre Beziehung, doch so wirklich zurück kommt von ihm nichts. Als sie ein Angebot für einen Sommerjob bekommt, greift sie zu.

Nicholas hat gerade viel mit seinem Hof um die Ohren, dabei „vergisst“ er seine Freundin, die für ihn zwischen Neapel und Deutschland hin und her reist, doch eigentlich will er eine dauerhafte Lösung, oder vielleicht doch nicht?

Ennio kümmert sich um seinen Onkel Salvo, dazu hat er ein Sandalengeschäft und das Herstellen der Sandalen liebt er genauso wie seine Heimat Capri. Als seine neue Aushilfe Veila bei ihm im Laden auftaucht, stellt sie sein Leben auf dem Kopf. Doch eine bittere Enttäuschung und seine Verpflichtungen halten ihn davon ab, Gefühle zuzulassen.

Mariasole ist die beste Freundin von Ennio, sie arbeitet im Laden mit, aber hauptberuflich ist sie Sängerin und versucht ihren Durchbruch zu schaffen. Doch mit kleinem Sohn wird das ganze schwierig, trotzdem will sie nicht aufgeben.

 

„Sommertage auf Capri“ ist mein erstes Buch der Autorin und trotz der etwas über 200 Seiten hatte ich das Buch schnell durch, sodass es sich als lockerleichte Sommerlektüre gut eignet.

Die Thematik in dem Buch ist breit gefächert, das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und schlagartig von der nächsten abgelöst, sodass ich manchmal das Gefühl hatte, nicht ganz mitzukommen bzw irgendwas verpasst zu haben. Zwischen den Passagen gibt es dann noch Erinnerungsfetzen einer fünften Person in kurz und knapp.

Fand ich die Leseprobe noch sehr angenehm, hat mich im Verlauf die Geschichte ein wenig ratlos zurück gelassen. Die überschlagenden Ereignisse und der oberflächliche, überhastete Erzählstil haben dafür gesorgt, dass ich keine besondere Nähe zu den Figuren aufbauen konnte. Ich frage mich warum, denn genug Potenzial wäre dagewesen. Vielleicht hätte man sich nicht auf so viele Perspektiven konzentrieren müssen, denn gerade das Ende war einfach nicht gut. Nicht weil es kein Happy End gibt, sondern weil der Leser einfach vor Tatsachen gestellt wird, die weder nachvollziehbar waren noch irgendwie offensichtlich. Ist da eine Fortsetzung geplant? Denn wenn ich eins nicht leiden kann, sind es offene Handlungsstränge. Für mich sieht es fast so aus, ohne böse klingen zu wollen, als wurde das Buch mal eben überhastet geschrieben und das Abgabedatum ist immer näher gerückt. Dabei glaube ich schon, dass in diesem Buch das Herzblut der Autorin steckt und es tut mir schon allein deswegen leid, keine positivere Rezension schreiben zu können.

Dabei hätte man so viel aus der schönen, emotionalen und durchaus romantischen Geschichte machen können, aber so blieb die Story einfach ein wenig platt und oberflächlich, die Charaktere farblos und die Emotionen wirkten ein wenig aufgesetzt.

Ich finde das wirklich sehr bedauerlich, vorallem weil ich mich auf Veilas Geschichte gefreut habe.

Nun gut, das Flair von Capri ist gut eingefangen, auch wenn es hier noch ein paar mehr landschaftliche Beschreibungen hätten sein können. Die Figuren wirkten überwiegend sympathisch, wirklich fiese Komplikationen gab es nicht, einige Klischees werden erfüllt, aber die gehören für mich in das Genre unbedingt dazu.

 

Wie gesagt, es ist eine nette lockerleichte Story, aber ein wenig mehr Tiefe hätte ich mir schon gewünscht.

 

Das Cover ist hübsch anzusehen, wirkt idyllisch.

 

Fazit: lockerleichte Story, aus der man viel mehr hätte machen können. Knappe 2.5 Sterne.