Rezension

Löst Schock und gleichzeitig tiefstes Mitgefühl aus.

Eine Tat wie diese - Amy Efaw

Eine Tat wie diese
von Amy Efaw

Bewertet mit 4 Sternen

“Eine Tat wie diese” bekam ich vom Verlag vor dem Erscheinungsdatum zugeschickt und wusste zu Anfang nicht, worum es eigentlich geht. Aber nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich sofort auch mit der Geschichte anfangen.

Amy Efaw schreibt sehr flüssig und bildlich. Man muss sich so gut wie überhaupt nicht auf den Text konzentrieren und trotzdem spielt sich die ganze Erzählung deutlich vor dem inneren Auge ab, wodurch man sehr schnell in der Geschichte versinkt.

Aufgeteilt ist das Buch in 24 Kapitel und es wird in der dritten Person erzählt. Trotzdem erfährt man nur stückchenweise was sich in jener Nacht genau abgespielt hat, indem die Autorin Devon sich nur langam und an kleine Szenen erinnern lässt, die am Ende ein erschütterndes Ganzes ergeben. Dabei wird alles was nach der Tat passiert in Gegenwartsform beschrieben und die Erinnerungen in Vergangenheitsform, so dass man trotz fehlender Überleitungen weiß, ob etwas gerade passiert oder ob es sich um einen Rückblick handelt.

Man befindet sich zu Anfang an einem scheinbar normalen Morgen, doch durch die gestreuten seltsamen Andeutungen, wird einem mit Unwohlsein bewusst, dass etwas schlimmes passiert sein muss. Devon ist den Großteil der Geschichte sehr verstört, was sich vor allem dadurch zeigt, dass sie sich gegenüber ihrer Anwältin, Dom, sehr ablehnend verhält und nur langsam Vertrauen fasst.

Interessant fand ich den scheinbar realistischen Einblick in den Gefängnisalltag und die Gerichtsverhandlungen. Allerdings fand ich das Ende viel zu abrupt. Devon wird plötzlich wieder sehr klar und trifft eine Entscheidung, allerdings bleibt offen, wie es danach weitergeht.

Empfehlen würde ich das Buch vor allem der weiblichen Leserschaft – ich schätze Männer können mit der Geschichte nicht so viel anfangen, weil sie sich wahrscheinlich eher schlecht in Devons Lage versetzen können.