Rezension

Loriot aus der Sicht von Stefan Lukschy

Der Glückliche schlägt keine Hunde - Stefan Lukschy

Der Glückliche schlägt keine Hunde
von Stefan Lukschy

Vicco von Bülow oder auch bekannt als Loriot ... wer kennt ihn nicht. Und vor allem, wer liebt ihn nicht?

Er war einer der ganz großen Humoristen Deutschlands. Für mich persönlich der Größte. Ich liebte seine Zeichnungen, seine Sketche und seine Filme, wie sicherlich viele andere auch.

Das Buch, das Stefan Lukschy jetzt präsentiert zeigt einen Loriot, den man so vielleicht nicht kannte.

Stefan Lukschy war fast 40 Jahre lang ein Freund Loriots und dessen Familie. Das schloss Romi, Loriots Frau, ebenso ein wie die Kinder und nicht zu vergessen die Möpse.

Der Autor erzählt, auch mittels seiner eigenen Tagebuchaufzeichnungen, wie er einst Loriot kennenlernte und wie es dazu kam, dass er dessen Assistent wurde.

Die beiden waren sich von Anhieb an sympathisch. Aus der anfänglichen Sympathie wurde eine lebenslange feste und produktive Freundschaft.

Sie verband nicht nur die Arbeit, die für beide produktiv und sehr erfüllend war, sie fühlten sich auch beide verbunden in ihrer Liebe zu Wagner und zur Oper. Diese Tatsache, dass Loriot ein großer Fan von Wagner war und seine Liebe zur Oper waren für mich neu. Das Bestreben, viele Aufführungen zu besuchen und hinterher diese zu besprechen, zeigte mir Loriot von einer mir völlig fremden Seite.

Loriot und den Autor verband noch vieles andere, wie beispielsweise die Jugend in Berlin oder auch deren Großväter, die sich kannten. Was für Verwandschaftsverhältnisse die beiden infolge von Recherchen dann "ausgruben", brachte mich echt zum grinsen.

Stefan Lukschy erzählt aber auch, was für ein Perfektionist Loriot einst war. Nichts in seinen Sketchen oder Filmen war dem Zufall überlassen. Jede Mimik, jedes Wort war genau festgelegt.

In diesem Buch kommen aber auch Personen zu Wort, die Loriot kannten bzw. die mit ihm zu tun hatten. Bestimmte Ereignisse werden von ihnen als "Gegenschuss" kommentiert. 

Aber auch an vielen private Erlebnissen lässt Stefan Lukschy den Leser teilnehmen. Die vielen Besuche, die er bei Loriot in dessen Haus auf Ammerland verlebte gehören genauso dazu wie die gemeinsamen Reisen nach Italien oder auch die Gegenbesuche von Loriot in Berlin.

Aus jeder Zeile, die Stefan Lukschy schrieb, kann man die Liebe und Freundschaft zu Loriot herauslesen. Die Achtung ihm gegenüber ist förmlich greifbar und lässt auch den Leser teilhaben an dieser Freundschaft.

Dieses Buch ist nicht nur ein Porträt Loriots, es ist eine Hommage an den guten Freund Loriot von Stefan Lukschy.

Viele private Bilder sind zur Dokumentation im Buch mit eingebunden und unterstreichen diese wunderbare Freundschaft.

Ich habe dieses Buch förmlich eingesaugt, zeigt es mir doch einen anderen Loriot, einen privaten, der ebenso sympathisch und bodenständig ist wie seine dargestellten Personen auf der Bühne.

Ein Buch, das ich bedenkenlos weiterempfehle und das nicht nur Personen, die Loriot lieben.