Rezension

Loslassen vom Leben

Mein schlimmster schönster Sommer
von Stefanie Gregg

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Als Isabel aus dem Krankenhaus entlassen wird, weiß sie, dass nichts mehr ist, wie es war. Zum ersten Mal ist sie spontan: Sie kauft einen VW-Bus und fährt einfach los. Eigentlich will sie in die Provence, aber dann kommt alles anders. Eine Reise beginnt, bei der sie Menschen trifft, denen sie sonst nie begegnet wäre, bei der sie ihr altes Leben loslässt und ein neues anfängt - und vor allem eines findet: die Liebe.

 

Leseeindruck:

 

Mit "Mein schlimmster schönster Sommer" von Autorin Stefabie Gregg, liegt dem Leser ein schicksalhafter Roman vor, der aufzeigt, wie nahe Glück und Unglück doch beieinander liegen können.

Nachdem die erfolgreiche und rationale Isabel das Krankenhaus mit einer todbringenden Krebsdiagnose verlassen hat, befindet sie sich in einer palliativen Situation. Die nächsten Monate sind keine Frage mehr des Überlebens, vielmehr des Erlebens. Kurzentschlossen leiht sie sich einen alten VW-Bus, samt Eigentümer Rasso, mit dem sie sich auf einen gemeinsamen Roadtrip begibt, die voller Abenteuer und intensiven Momenten steckt, so dass sie manches mal für einen kurzen Moment ihr nur noch kurzes bevorstehendes Leben verdrängen kann...

Da ich selbst von der selben Krankheit betroffen war wie die Protagonistin - Sarkom - konnte ich viele im Buch beschriebenen Szenen nachvollziehen und habe während des Lesens gemerkt, wie sehr die Autorin recherchiert haben musste, um die Erlebnisse rund um ihrer Protagonistin so real aus der Ego-Perspektive berichten zu können. Viele von den benannten medizinischen Fachausdrücken von denen Isabel erzählt ( Sarkom, WHO, MRT usw.) waren für mich - weil selbst erlebt - verständlich, für Leser, die von dieser sehr seltenen Erkrankung glücklicherweise nicht betroffen sind oder waren, könnte vllt. ein Glossar hilfreich sein. Der Haupthandlungsstrang handelt davon, eben dass Isabel nach der schrecklichen Diagnose spontan die nötigsten Dinge zusammen packt und sich einfach auf diese sonderbare Reise mit dem nicht minder sonderbaren Fremden Rastamann begibt. Immer wieder schwenken ihre Gedanken ab, zu den Momenten, als sie erfahren hat, dass ein faustgroßer semimaligner Tumor in ihr wütet. Parallel hierzu lesen wir in weiteren Kapitel tageweise, was ihr mit einer kurzen Nachricht versehen zurückgelassener Lebenspartner George empfindet, denkt, wie er handelt. Hier kommen dann immer wieder Außenstehende - auch Piet, den sie während der Reise trifft - zu Wort.

Insgesamt war dieser Roman sehr lesenswert, da er einem aufzeigt, dass man jeden Tag nutzen sollte, als sei es sein letzter, denn es könnte der letzte sein und eines Tages ist er es ja auch. Die Figuren waren allesamt überschauber, real beschrieben und die Geschichte lesenswert und kurzweilig, so dass ich gerne 5 Sterne vergeben möchte!

 

@ esposa1969